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Zu GAST: Francisco Santos

Francisco Santos wechselt in diesem Jahr für mehrere Monate von Spanien an die Spree. Sein Büro an der Universität Kantabrien in Santander tauscht der Wissenschaftler dann gegen eines am Institut für Mathematik der Freien Universität Berlin.

Francisco Santos wechselt in diesem Jahr für mehrere Monate von Spanien an die Spree. Sein Büro an der Universität Kantabrien in Santander tauscht der Wissenschaftler dann gegen eines am Institut für Mathematik der Freien Universität Berlin. Ermöglicht wird der Aufenthalt durch die Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die Santos kürzlich einen Humboldt-Forschungspreis verlieh. Mit dem Preis zeichnet die Stiftung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben. Der Preis ist mit 60 000 Euro dotiert.

Francisco Santos, Jahrgang 1968, ist bereits mit Mitte 40 ein international herausragender Mathematiker auf dem Gebiet der Diskreten Geometrie. In diesem Jahr wurde Santos über die Fachgrenzen hinaus bekannt, als er anhand von Einzelbeispielen die Gültigkeit der Hirsch-Vermutung in höheren Dimensionen widerlegte.

„Die Hirsch-Vermutung ist auch eines der Themen, an denen ich zusammen mit meinen Berliner Kollegen weiter forschen möchte“, plant Santos. Die Hirsch-Vermutung wurde 1957 von dem US-Amerikaner Warren M. Hirsch aufgestellt und hat etwa für die sogenannte Kombinatorische Optimierung und die Lineare Programmierung zentrale Bedeutung. Damit ist sie für praktische Anwendungen der Mathematik relevant.

„Die Humboldt-Stiftung bringt einen Star der Geometrie aus Spanien nach Berlin: Das wird unsere Forschung hier weiter beflügeln“, sagte Günter M. Ziegler, Professor für Diskrete Geometrie an der Freien Universität. Er hatte der Alexander-von-Humboldt-Stiftung den Kollegen für den Austausch vorgeschlagen.

Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählten Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr nachzugehen. Francisco Santos wird von Anfang August bis Ende Dezember 2013 in Dahlem forschen. Dann wird er auch seine Familie mitbringen: zwei Söhne, neun und 14 Jahre alt, und seine Frau. „Es war nicht einfach, eine passende Schule für die Jungs zu finden, weil sie kein Deutsch sprechen. Aber jetzt ist alles geregelt“, sagt Santos. Auch mit einer Wohnung hat es inzwischen geklappt. „Wir freuen uns sehr auf den Aufenthalt“, sagt Santos. „Wir gehen gerne ins Museum und in klassische Konzerte. Und davon hat Berlin schließlich jede Menge zu bieten.“ Thomas Vogt

Thomas Vogt

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