Das sind Fragen, die man hören will. „Wie haben Sie das gemacht, dass Sie zehn Jahre lang keine Beziehung zu einer Frau aufgebaut haben?“, fragt die Psychotherapeutin ihren Patienten. „Wie – gemacht?“, fragt der verblüfft zurück. Ist es Wolfram Huke nicht einfach so passiert, dass er seinen 30. Geburtstag noch als ungeküsste, ungeliebte Jungfrau feiern muss? Das ist genau die Selbstbefragung, der sich der Filmemacher in seiner mit gut 70 Minuten etwas länglich geratenen subjektiven Nabelschau unterzieht. Huke, ein Regieabsolvent der HFF München, filmt sich ein Jahr lang bei meditativer Einkehr, in der Therapie oder ganz banal in der Badewanne. Ein keinesfalls peinlicher, sondern durchaus sympathischer moppeliger Exhibitionist, der trotz seiner Bemühungen zur körperlichen Optimierung letztlich die Einsamkeit als schicksalhafte Gegebenheit heiligt. Keusch. Gunda Bartels
D 2012, 75 Min., R: Wolfram Huke
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