In der Grabeskirche in Jerusalem drängeln sich täglich tausende Touristen und Gläubige aus aller Welt. Bewirtschaftet wird das Gotteshaus mehr konkurrierend als ökumenisch durch Vertreter sechs christlicher Konfessionen, die sich Rechte und Pflichten gemäß ihrer historischen Bedeutung nach einer komplizierten Hausordnung teilen. Während Orthodoxe und Franziskaner in Truppenstärke präsent sind, müssen sich die abessinischen Christen mit einer Enklave auf dem Dach begnügen. Und auch hier bestimmt das Sein das Bewusstsein, wie Gespräche des Regisseurs mit den konfessionellen Repräsentanten zeigen. Ansonsten begleitet Schomerus das oft absurde Treiben kommentarlos und entwickelt aus der distanzierten Beobachtung des heiligen Nachbarschaftskrieges einigen Humor. Gut. Silvia Hallensleben
„Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“, D/Schweiz 2010, 93 Min., R: Hajo Schomerus
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