Sie waren ein Symbol sowjetischer Mangelwirtschaft: die „Kommunalkas“, großbürgerliche Altbauwohnungen, die nach der Revolution enteignet und zimmerweise Familien zugewiesen worden waren. Heute sind die Zwangs-WGs privatisiert, sie wurden – ebenfalls zimmerweise – ihren Bewohnern als Eigentum übergeben. Das macht sie nicht attraktiver. So werfen sich die meisten der neuen Eigentümer ins Haifischbecken des freien Wohnungsmarktes, um sich ein besseres Puzzlestück zu erkaufen. Bei so komplizierten Teilungsverhältnissen ist auch das kompliziert. Christiane Büchner beoachtet den Verkauf einer Petersburger Vier-Raum-Wohnung und die Maklerin, die versucht, ihn zu vermitteln. Büchners beobachtend inszenierter Film ist ein spannendes Lehrstück realexistierender Marktwirtschaft. Aufschlussreich. Silvia Hallensleben
„Perestroika“, D 2008,
85 Min., R: Christiane Büchner
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