Eine Autokolonne schleppt sich durch die anatolische Steppenlandschaft. Die Männer – Polizeibeamte, ein Staatsanwalt und Totengräber – suchen nach einer Leiche, doch der Hauptverdächtige gibt vor, sich an nichts erinnern zu können. Nuri Bilge Ceylan, Dauergast in Cannes, hat mit seinen ruhigen Filmen und ihrer Nähe zum Genrekino seinen eigenen Stil geschaffen. Erstmals verlegt er den Ort der Handlung aus der Großstadt in die Provinz. Die Menschen hier könnten unterschiedlicher kaum sein. Unter der Oberfläche führen Standesdünkel und Hierarchien zu Misstrauen. Im Wechsel aus Totalen und kontrastreichen Nahaufnahmen ziseliert Ceylan die zwischenmenschlichen Spannungsmomente heraus. „Once Upon a Time in Anatolia“ zeigt die Monotonie als Extremsituation eines Alltags, dem die Sehnsucht abhanden gekommen ist. Intensiv.Bernd Buder
TR/BIH 2011, 150 Min., R: Nuri Bilge Ceylan, D: Muhammet Uzuner, Yilmaz Erdogan
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