Kann man sich in die Art verlieben, wie jemand Klavier spielt? Natürlich kann man das, zumal wer wie der junge Russe Nicolai (Leonid Bichevin) die ganze Reise von Moskau bis nach Leipzig in einem Band Puschkin-Gedichte gelesen hat. Eigentlich will er nach Paris, um dort Medizin zu studieren. Aber was zählt dieser Vorsatz noch für jemanden, der plötzlich sein Herz spürt, und wenn es in einem Hotel ist, das, wie er zugeben muss, mehr einem Bordell gleicht? „Das Mädchen und der Tod“ ist eine seltsame 19.-Jahrhundert-Geschichte, so ortlos und weltverloren wie dieses Etablissement bei Leipzig, dessen Besitzer kein anderer als Didi Hallervorden spielt. Ein grausamer alter Graf. Doch, der kann das! Es liegt nicht an ihm, wenn diese Geschichte einer großen Liebe mit Klavierbegleitung seltsam leblos bleibt, wie hinter Glas. Matt. Kerstin Decker
NL/D/RUS 2012, 127 Min., R: Jos Stelling, D: Sylvia Hoeks, Leonid Bichevin, Dieter Hallervorden
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