Kaum ein Name ist enger mit Tegel verbunden als der der Gebrüder von Humboldt. Eine Straße, ein Gymnasium und die Zentrale der Stadtbibliothek sind nach ihnen benannt. Und am Tegeler Hafen können sie als Denkmal bestaunt werden. Doch zwischen ihren Nachfahren und der Reinickendorfer Verwaltung ist nun ein heftiger Streit entbrannt, der inzwischen sogar die Gerichte beschäftigt. Denn während das Bezirksamt das noch immer von der Familie genutzte Humboldt-Schloss an der Adelheidallee als Touristenattraktion vermarkten möchte, fürchten die Bewohner um ihre Ruhe und haben den Schlosspark vorerst für die Öffentlichkeit gesperrt.
Das Schloss ist heute in Besitz von Ulrich von Heinz, der als Rechtsanwalt tätig ist.
Innen befindet sich das Schloss teilweise noch in historischem Zustand und konnte bislang zu ausgewählten Termin besichtigt werden. Der Park dagegen stand bis vor wenigen Wochen für jedermann offen. Für die Besitzer war das kein problem, denn die einstmals hohen Besucherzahlen gingen nach dem Mauerfall deutlich zurück, sagt Ulrich von Heinz.
Jetzt aber wird in Reinickendorf mit Bild und Text für das Schloss und den Park geworben – der Bezirk hat dazu Info-Stelen für Touristen aufgestellt. Deshalb befürchtet die Besitzerfamilie einen Besucheransturm, dem man sich nicht gewachsen sieht. So wurde das Tor erst einmal verschlossen. Es soll erst wieder geöffnet werden, wenn die Hinweise auf das Schloss wieder abgebaut werden.
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