Die Arbeitslosigkeit steigt, und die Banken melden schon wieder Milliardengewinne. Einer wie John Dillinger hat da gerade noch gefehlt, raubt er doch eben jene Banken aus, die das Geld des kleinen Steuerzahlers verzocken. In Amerika herrscht Große Depression – wir schreiben das Jahr 1933. Michael Mann („Heat“) hat einen durchgestylten Film über den berühmten Volkshelden aus Finanzkrisenzeiten gedreht. Alles ist cool in „Public Enemies“: Johnny Depp als Dillinger, Christian Bale als dessen FBI-Widersacher Melvin Purvis, die Anzüge, die Sonnenbrillen, die Waffen, die Autos, die Mädchen, der Jazz – und der Hyperrealismus der digitalen Kameras. Mann poliert die Versatzstücke des Genres auf Hochglanz und fetischisiert den Gangster-Mythos. „Heat“ war Psycho, „Public Enemies“ ist Pop: kein heißer, sondern ein kalter Krieg. Totes, todschickes Kino. Christiane Peitz
„Public Enemies“, USA 2009, 140 Min., R: Michael Mann,
D: Johnny Depp, Christian Bale, Marion Cotillard, Billy Crudup
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