Es muss ein dänisches Genie-Gen geben, dass mit dem Namen Nielsen verknüpft ist: Neben der Stummfilmdiva Asta und dem bedeutendsten Komponisten des Landes, Carl, hat auch Ludolf Nielsen davon zumindest einen halben Chromosomensatz abbekommen. Seine dritte Sinfonie von 1912 ist eine Entdeckung: eine groß angelegte Pastorale, die ihr zukunftsoptimistisches Erlösungsprogramm in eine erzromantische Tonsprache kleidet. Dass Nielsens Vorbilder eher bei Tschaikowsky und Sibelius als bei den formsprengenden Kühnheiten des anderen Nielsen liegen, stört angesichts der berückenden melodischen Schönheiten dieses Stücks nicht - als rückwärtsgewandte Zukunftsvision entwickelt das Stück eine eigene träumerische Atmosphäre.
Zeitung Heute : Hörtest: Sinfonik: Ludolf Nielsen - Sinfonie Nr.3
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