Wer? Günter Wallraff, deutscher Reporter
Wann? seit den 1960ern
Was? Leben in fremden Rollen
Hypothese Die BRD ist ungerecht
Versuchsablauf Seit den 60er Jahren schlüpft Wallraff in unterschiedliche Rollen und unternimmt Expeditionen in die dreckigen, elenden und bösartigen Zonen der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Er setzt sich als Türke „Ali“ der Fremdenfeindlichkeit aus (Bild rechts), ist als „Hans Esser“ Redakteur bei der „Bild“-Zeitung, deckt als Portier und Bote beim Gerling-Konzern üble Geschäftspraktiken auf. Die Erfahrungen lassen den Reporter zum politischen Aktivisten werden. Er ruft Autoren zum Boykott der „Bild“-Zeitung auf, versteckt Salman Rushdie in seinem Haus und reist zum PKK-Führer Abdullah Öcalan, um ihn zur Rücknahme eines Mordbefehls aufzufordern. Nach Veröffentlichungen der Gauck/Birthler-Behörde wird Wallraff seit Ende der 90er vorgeworfen, er sei IM der Stasi gewesen. Wallraff bestreitet das.
Ergebnis Wallraff beweist mit vollem Körpereinsatz, dass investigativer Journalismus bestsellertauglich ist.
Dokumentiert in „Der Aufmacher – Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war“ (1977), „Ganz unten. Beschreibung des Schicksals von illegal eingeschleusten Arbeitern“ (1985), „Ich – der andere. Reportagen aus vier Jahrzehnten“ (2002), alle von Günter Wallraff
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