Das Bundeskartellamt hat die Fusion zwischen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) und der "Ostthüringer Zeitung" nachträglich verboten. Wie die Wettbewerbshüter mitteilten, führte der 1995 vollzogene, aber erst jetzt bekannt gewordene Zusammenschluss zur "Verstärkung marktbeherrschender Stellungen der WAZ" in Thüringen. Zur Essener Zeitungsgruppe gehört auch die "Thüringer Allgemeine" aus Erfurt. Die Untersagungsentscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Die WAZ hatte die "Ostthüringer Zeitung" in Gera nach der Wende aufgebaut und damit das im selben Gebiet erscheinende frühere DDR-Blatt "Ostthüringer Nachrichten" zur Aufgabe gezwungen. Nach einem Rechtsstreit mit der Treuhandanstalt als Besitzerin der "Ostthüringer Nachrichten" verpflichtete sich die WAZ-Gruppe, aus Wettbewerbsgründen 40 Prozent des neuen Blattes an die Verlagsgruppe Rhein Main zu verkaufen. Nach Angaben des Kartellamtes hatte die WAZ aber diesen Anteil von der Verlagsgruppe Rhein Main 1995 zurückgekauft.
Zeitung Heute : Null Wettbewerb - Kartellamt untersagt die geplante Fusion
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