Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr: Das Sprichwort hat ausgedient.Lebenslanges Lernen ist nun für Hänschen und Gretchen angesagt - im "lernenden Unternehmen".Was darunter zu verstehen ist und ob sich "ökonomische und pädagogische Vernunft" so bruchlos verknüpfen lassen, wie Optimisten meinen - das ist Thema eines Sammelbandes.
Grundtenor der Beiträge: Bislang fehlt ein gesichertes Wissen über Umfang und Qualität der Lern- und Bildungsprozesse, die unter den Gesichtspukten betriebswirtschaftlicher Rentabilität und arbeitsorganisatorischer Effizienz in Unternehmen ablaufen.Selbst die Begrifflichkeiten - ob lernendes Unternehmen, ob Organisationslernen oder selbstorganisiertes Lernen - sind alles andere als eindeutig.Auf drei Ebenen wollen die Herausgeber ein wenig Ordnung stiften: Es geht um Grundlagenwissen über die veränderten Lehr- und Lernprozesse, um Praxisberichte über betriebsbezogene Qualifizierungs- und Berufsbildungskonzepte sowie um Analysen zur Zukunft von Industriearbeit und Unternehmensentwicklungen.
Erfreulicherweise enthält der Band auch einen Erfahrungsbericht über neues Lernen in der schulischen Berufsausbildung: Wie können arbeitsprozeßorientierte Ausbildungskonzepte mit der Fachsystematik herkömmlicher Lehrpläne verküpft werden? Dieses Kunststück wird in der Metallübungsfirma einer Kasseler Berufsschule erprobt.
Dehnbostel / Erbe / Novak (Herausgeber), Berufliche Bildung im lernenden Unternehmen.Zum Zusammenhang von betrieblicher Reorganisation, neuen Lernkonzepten und Persönlichkeitsentwicklung.Berlin 1998, edition sigma, 29 Mark 80.
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