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Berlin: Stolpe: „Sie sehen ja, ich lebe“

SPD-Politiker zu Gast im neuen Landtag.

Potsdam - Der Mann ist nicht unterzukriegen. Er kämpft seit mehr als zehn Jahren gegen den Krebs. Derzeit sei aber keine Behandlung notwendig, sagte der 77-Jährige am Dienstag in Potsdam. Der Alt-Ministerpräsident war zu Gast bei der SPD-Fraktion im neuen Potsdamer Stadtschloss, das als Landtagsgebäude genutzt wird. Es war ein Auftritt, wie man ihn von Stolpe kennt, nur das Treppensteigen fiel ihm erkennbar schwerer. „Sie sehen ja: Ich lebe. Und ich lebe nicht schlecht“, sagte er nach dem Treffen mit der Fraktion. Im Augenblick sei „keine Behandlung nötig“, er sei unter Kontrolle. „Man weiß nie, was kommt. Insofern bin ich fröhlich.“

Und wichtiger als der eigene Gesundheitszustand waren ihm auch diesmal die Botschaften, die er zu verkünden hatte – draußen, wie zuvor drinnen der SPD-Landtagsfraktion. Es habe mit 2014 gerade das „Jahr der Erinnerung“ begonnen, an die friedliche Revolution vor 25 Jahren, die das Land „völlig verändert habe“ und an der die Sozialdemokraten 1989 großen Anteil hatten, sagte Stolpe. Er kündigte an, sein  Engagement gegen Rechtsextremismus, für bessere Beziehungen zu Russland und andere osteuropäische Länder sowie für den Denkmalschutz im Land fortzusetzen. Und er sprach seinen Genossen für die Landtagswahl im Herbst Mut zu, dass es danach mehr Abgeordnete als jetzt sein werden.

Seinem Nach-Nachfolger Dietmar Woidke wünsche er Standhaftigkeit, Ehrlichkeit und das Verständnis, „dass die Leute im Land ein gutes Urteilsvermögen haben.“ Denn die Erwartungen der Menschen seien „schlicht“, betonte Stolpe, der Brandenburg von 1990 bis 2002 regiert hatte. „Die Leute wollen Sicherheit, in der Arbeit, der Wirtschaftskraft, gegen Verbrecher und für die Jugend – so einfach ist das mit der Politik.“ Vom Landtagsschloss, für dessen Wiederaufbau sich Stolpe eingesetzt hatte, schwärmte er in den höchsten Tönen. Nur dass im Plenarsaal der Wappenadler weiß ist, gefällt ihm nicht. „Mir fehlen rote Adler. Es sind nicht genügend hier.“ Thorsten Metzner

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