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Sie haben es geschafft. Alba Berlin feierte am Mittwoch in der Sömmeringhalle die deutsche Meisterschaft.

© IMAGO/Contrast

Lange Finalserie, sehr lange Feier: Alba Berlin zwischen purer Freude und Fassungslosigkeit

Der erste Titel in der erst zweiten Bundesligasaison wird ausgelassen zelebriert. Zuvor in der Sömmeringhalle fühlten sich manche Fans an alte Zeiten erinnert.

Schon ganz am Anfang der Sendung waren sie im Hintergrund zu sehen, die jubelnden Spielerinnen von Alba Berlin. Später kam am Mittwochabend ein einmütiger Bericht aus der Sömmeringhalle, in der ARD-„Tagesschau“ um 20 Uhr. So wusste dann auch ein Millionenpublikum in Deutschland: Die Berliner Basketballerinnen haben zum ersten Mal den deutschen Meistertitel gewonnen – in ihrer erst zweiten Bundesligasaison.

Während die „Tagesschau“ über Alba berichtete, waren im Bezirk Mitte längst die ausgiebigen Feierlichkeiten angelaufen. Zunächst gab es ein Essen der Mannschaft in einer Lokalität am Rosenthaler Platz, danach öffnete dort die Bar und es wurde in großer Runde – auch Albas Männerteam war dabei – ein langer Abend, der direkt in die lange Nacht überging. Für einige ging es nach dem Zapfenstreich in der Bar um vier Uhr noch woanders weiter.

„Es sind so viele Emotionen für alle, die beteiligt waren. Es ist einfach unglaublich“, hatte Albas Sportdirektor Himar Ojeda kurz nach dem 68:53 im entscheidenden fünften Spiel gegen Titelverteidiger Stars Keltern gesagt. Und damit den allgemeinen Tenor recht gut wiedergegeben: Pure Freude, aber auch Fassungslosigkeit darüber, was dem Team gelungen war.

Dass dieser hochsommerlich anmutende Mittwoch ein besonderer Tag werden könnte, hatte sich schon früh angedeutet. Bereits 30 Minuten vor Beginn waren in der Sömmeringhalle, in der die Temperaturen im Verlauf des Spiels saunaähnliches Niveau erreichten, nur noch wenige Restplätze frei. Als es vor etwa 2500 Zuschauern dann losgehen sollte, rief Hallensprecher Tom Böttcher bei der Vorstellung zunächst Maskottchen Albatros auf. Es passierte – nichts. In der Halle war es so laut, dass hinter den Kulissen niemand den Sprecher gehört hatte.

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Saisons sind Albas Frauen nun in der Bundesliga dabei. Und haben bereits den ersten Meistertitel geholt.

Als kurz darauf doch das Maskottchen und vor allem auch die Spielerinnen da waren, riss diese lange Zeit extrem spannende Partie schnell alle von den Sitzen. Erst in erster Linie bei gelungenen Aktion von Alba, ab Beginn des vierten Viertels saß bis auf die mitgereisten Fans aus Keltern niemand mehr. Kleinkinder gingen ebenso begeistert mit wie ältere Anhänger, die Finalserien in dieser Halle schon vor über 30 Jahren miterlebt hatten.

Damals wehrte bei den Männern der einstige Dauermeister Bayer Leverkusen alle Angriffe von Alba letztlich erfolgreich ab. Aber schon zu dieser Zeit brodelte die Sömmeringhalle regelmäßig. Das tat sie in der Endspielserie und insbesondere am Mittwoch in Spiel fünf nun wieder genauso.

Im Nachhinein – und mit dem Wissen, dass alles gut ausgegangen war – waren die Berlinerinnen sehr froh darüber, den letzten Schritt der „Finalserie auf Augenhöhe“ (Albas dienstälteste Spielerin Lucy Reuß) in eigener Halle mit den Fans im Rücken gegangen zu sein. Und nicht bereits am Sonntag auswärts in Keltern. Die Trophäe ist in Berlin, der Urlaub naht, doch noch ist es längst nicht so weit. Vermutlich in der kommenden Woche soll Alba im Roten Rathaus von Bürgermeister Kai Wegner empfangen werden.

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