In meiner Schule tropft es bei starkem Regen vom vierten Stock bis ins Erdgeschoss, im Winter sind es in manchen Klassenräumen 17 Grad. Manchmal ist auch ein ganzes Treppenhaus überflutet – doch das liegt nicht an der maroden Bausubstanz, sondern an den Schülern selbst: ein paar Rollen Klopapier in die Toilette und die Spülung festklemmen, nach ein paar Stunden läuft das Wasser die Treppen herunter.
Kira von Bernuth
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Wenn wir in Deutschland über Gleichberechtigung sprechen, geht es um die Frauenquote und positive Diskriminierung. Das ist Klagen auf hohem Niveau, wenn man anschaut, wie es Frauen in anderen Kulturen geht.
Wenn ich Nachrichten über Japan oder die Aufstände in Nordafrika und dem Nahen Osten lese, will ich oft die Zeitung zusammenfalten und von dem, was in der Welt vor sich geht, nichts mehr wissen. Denn was soll ich mit den ganzen belastenden Informationen machen, wo ich doch eigentlich nichts tun kann?
Jeder hat es – und gleichzeitig hat fast jeder irgendwie etwas dagegen. So ungefähr wissen alle, dass Facebook sämtliche Daten, die wir dort veröffentlichen, speichern und weiterverwenden kann.
Jedes Jahr Vergleichsarbeiten, Pisa-Tests, ganz abgesehen vom Zwölferabi und den neuen Sekundarschulen – angeblich soll unser Bildungssystem gerechter und effizienter werden. Aber lohnt sich der ganze Wirbel? Und sagt wirklich nur die Bildung etwas über die Chancen aus?
Am Ende der zehnten Klasse steht auch an meiner Schule, dem Französischen Gymnasium in Tiergarten, die Wahl der Leistungskurse an. An normalen Schulen kann man sie sich relativ frei zusammenstellen, bei uns wählt man ein Profil, ein Leistungskurspaket.
Als ich um 20 Uhr in die kleine, unscheinbare Eckkneipe komme, ist sie schon bis fast auf den letzten Stuhl besetzt. Neugierige Blicke empfangen mich, anscheinend kennen sich hier alle; ich komme in eine große „Tatort“-Fan-Familie.