Meine Lieblingskollegin recherchiert zum Thema: „Die Stadt, die niemals schläft“. Helden des Berliner Nachtlebens sollen gewürdigt werden – und da hab ich mich natürlich sofort beworben.
Till Hein
Berlin gibt immer den Ton an“, heißt ein Buch des Schweizer Schriftstellers Robert Walser. Vor etwa 100 Jahren hat er es verfasst.
Das Licht ist schummrig, es riecht nach Zigaretten. Menschen nippen an Bierflaschen und starren an eine kahle Wand.
Eine der ersten Geschichten, die ich über Berlin hörte, war die von Röbi aus der Schweiz: Eines Morgens soll er sich im Treppenhaus auf seine Nachbarin gelegt haben. Nein, nichts Sexuelles.
Neulich sprach mich eine Straßenlaterne an. Offenherzig erzählte sie von ihrem Leben mit dem HIV-Virus.
Ein verführerischer Duft lag über dem Arkonaplatz. Goldgelbe, weiß bestäubte Leckerbissen verströmten ihn: original Lütticher Waffeln, mit Puderzucker!
Neulich traf ich auf einem Fest eine alte Freundin. „Na, bist Du immer noch Journalist?
Nur wenige wissen, dass Stephan Remmler, der Sänger der Band Trio („Da Da Da“), seit Jahren in Basel lebt. Aber selbst Remmler hat als Hommage an meine Heimatstadt noch keinen einzigen Hit geschrieben.
Als ich jünger war, stand auf meiner Bibel „Jesus lebt!“, und ich war stolz darauf.
Neulich plauderte ich mit einem erfolgreichen Journalisten. M.
Wenn ich als Kind in Basel mal wieder grün im Gesicht war, pilgerten wir zu Doktor Knöpfli. Der wusste immer Rat.
Das Schlimmste an Städten ist das, was um sie herum liegt. Im Fall von Basel trug der Gürtel aus zu Schlafghettos verkommenen Dörfern und fiesen Industrie- und Gewerbeflächen entscheidend dazu bei, dass ich eines Tages aus der geliebten Heimat fliehen musste.
Eine Schöneberger Eisdiele verkauft Gefrorenes aus Paddingtons Heimat.
An lauen Sommerabenden erinnere ich mich gerne an früher. An meine Abenteuer damals in Basel, als ich jung war und beim Film arbeitete.
In einer neuen Stadt fühlt man sich schnell allein. Besonders in einer Monsterstadt wie Berlin.
Was wäre Wien ohne Wurst? Eine „Eitrige mit an Buckel“ lass ich mir in der Sissi-Stadt nie entgehen.
Wie ein Neuberliner die Stadt erleben kann - Fußball gucken.
Während des Studiums jobbte ich bei einer Hilfsorganisation. Ich klingelte im Umland von Basel in Hochhaussiedlungen, bei Bauern und bei Villenbewohnern.
Wie ein Neuberliner die Stadt erleben kann - das Heimatmuseum erkunden.
Plötzlich bebt die Wohnzimmerdecke. Iyyyiäääkrchchhhhh!
Wie ein Neuberliner die Stadt erleben kann
Wie ein Neuberliner die Stadt erleben kann
Wie ein Neuberliner die Stadt erleben kann
Wie ein Neuberliner die Stadt erleben kann