Realist und Seelenarbeiter: Zum Tod des großen Kölner Schriftstellers Dieter Wellershoff.
Katrin Hillgruber
Ob Tschernobyl oder Frauen in der Roten Armee, Swetlana Alexijewitsch setzt sich unbeirrt mit den Tabus ihrer Heimat auseinander: Zum 70. Geburtstag der Literaturnobelpreiträgerin.
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse: Anja Kampmanns lichttrunkener Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ über einen Ölbohrarbeiter.
Zu Besuch im rumänischen Iași bei Cătălin Mihuleac, Autor des Romans „Oxenberg & Bernstein“ – die Übersetzung ist für den Leipziger Buchpreis nominiert.
Poetische Landnahme: Isabel Fargo Coles atmosphärisch dichter Roman „Die grüne Grenze“ über das Leben im DDR-Teil des Harzes.
Originelles Plädoyer gegen Geschichtsblindheit. In dem Erzählungsband „Truggestalten“ zieht Rudolph Herzog durch ein unheimliches Berlin.
Der Kino- und Fernsehregisseur Peter Keglevic debütiert als Romancier. „Ich war Hitlers Trauzeuge“ erzählt von einem Rennen durch Nazi-Deutschland.
Von München nach La Paz: Rodrigo Hasbúns Roman „Die Affekte“ über die Familie des Leni-Riefenstahl-Kameramanns Hans Ertl.
In „Dann schlaf auch du“ zeichnet Leïla Slimani das Porträt einer tödlichen Verwahrlosung. Der Roman hat letztes Jahr den Prix Goncourt gewonnen.
Die Schriftstellerin Helga Schütz erzählt in „Die Kirschendiebin“ von einer deutsch-italienischen Dreiecksgeschichte – und wird 80 Jahre alt.
Sinnlich, emphatisch, überwältigend: José Eduardo Agualusa hält in seinem neuesten Roman "Eine allgemeine Theorie des Vergessens" den Wandel und die Wunden seiner Heimat Angola fest.
Nichts für Gegenwartsfetischisten: Jochen Schimmangs gehaltvoller Roman „Altes Zollhaus, Staatsgrenze West“.
Kannibalische Kindermörder, bildstarke Softpornos und verschrobene Liebesgeschichten: Das Filmfest München feierte sein 35. Jubiläum mit vielen deutschen Kinopremieren - und Zuschauerrekord.
Gut untergejubelt: Oleg Jurjew erfindet „Unbekannte Briefe“ russischer Literaten aus dem 18. Jahrhundert. Ein poetischer, verblüffender Roman.
Idealisten im Mahlstrom der Geschichte: Christoph Heins deutsch-sowjetischer Schicksalsroman „Trutz“ erzählt die Geschichte zweier Familien mit deterministischer Wucht.
Hintersinnige Wirklichkeitserkundungen: Otto Jägersberg schweift in seiner neuen Prosasammlung „Die Frau des Croupiers“ durch die Gegenwart.
Mit Ingeborg Bachmanns radikalen Krankheitsnotaten „Male Oscuro“ beginnt die auf 30 Bände angelegte Bachmann-Edition der Verlage Piper und Suhrkamp.
Finale ohne Protest: In München wurde zum allerletzten Mal der Adelbert-von-Chamisso-Preis für Migrationsliteratur verliehen - an Abbas Khider.
Für Debora Vogel waren Farben und Formen die Seele und Sprache der Dinge. Die polnische Jüdin wurde während der NS-Zeit ermordet. Eine Gesamtausgabe entreißt ihr Werk endlich dem Vergessen.
Er ist der bedeutendste Gegenwartsschriftsteller Albaniens. In „Die Dämmerung der Steppengötter“ erzählt Ismail Kadare vom Moskau der Nach-Stalin-Zeit. Ein Roman von frappierender Aktualität.
2003 hat sie den Caine-Preis gewonnen, nun liegt Yvonne Adhiambo Uwuors Debütroman „Der Ort, an dem die Reise endet“ in deutscher Übersetzung vor. Er führt quer durch die Geschichte Kenias.
Das Ästhetische, das Politische: Vor hundert Jahren wurde der Schriftsteller Peter Weiss geboren, Autor der "Ästhetik des Widerstands". Er starb 1982, sein Mythos lebt weiter.
Willem Termeer schätzt drei Dinge: Einsamkeit, erotische Abenteuer und abschließbare Räume. Marcellus Emants neu übersetzter Klassiker erzählt die Geschichte des Misanthropen par excellence.
Mann in Weiß, Münchner mit Leidenschaft, „Der ewige Stenz“: Das Literaturhaus München erinnert mit einer Ausstellung an den Filmregisseur Helmut Dietl.