zum Hauptinhalt
Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle (DW), kann sich über mehr Geld aus dem Bundeshaushalt freuen.

© picture alliance/dpa/Carsten Koall

Deutscher Auslandssender : Deutsche Welle soll 2024 mehr Geld vom Bund bekommen

Zehn Milionen Euro mehr sollen es werden. Intendant Limbourg fordert weitere Unterstützung.

Die Deutsche Welle (DW) kann im kommenden Jahr mit zehn Millionen Euro zusätzlicher Unterstützung des Bundes rechnen. Der Auslandssender soll mehr Mittel als bisher vorgesehen bekommen, teilte Kultur- und Medienstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Mittwoch mit, nachdem das Kabinett den Haushaltsentwurf für 2024 beschlossen hatte. Die Deutsche Welle leiste „derzeit insbesondere im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Desinformation und Propaganda“, hieß es in einer Mitteilung.

410 Millionen Euro

Im Haushaltsentwurf sind für die Deutsche Welle für das kommende Jahr damit rund 410 Millionen Euro vorgesehen. Die mittelfristige Finanzplanung lag eigentlich bei rund 400 Millionen Euro. In diesem Jahr beträgt der Bundeszuschuss für den Auslandssender rund 406 Millionen Euro.

„Der geplante finanzielle Aufwuchs ist ein erstes gutes Signal für die Bedeutung des deutschen Auslandssenders, er reicht aber nicht aus, um unsere gewachsenen Aufgaben in dieser neuen geopolitischen Realität zu erfüllen“, sagte DW-Intendant Peter Limbourg auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Im parlamentarischen Verfahren setzen wir uns mit aller Kraft für eine Erhöhung ein. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Stärkung der DW durch planbares Wachstum zu erreichen.“ Der Bundestag entscheidet voraussichtlich im Herbst über den Haushalt für 2024.

Die Deutsche Welle wird die für das kommende Jahr voraussichtlich zusätzlich bereitgestellten Mittel laut einer Sprecherin für Tarifsteigerungen und aufgrund der Inflation gestiegene Sachkosten nutzen. Die voraussichtliche Kostenbelastung falle dabei höher aus als das in Aussicht gestellte zusätzliche Geld.

DW-Intendant Limbourg hatte im März angekündigt, rund 20 Millionen Euro einsparen zu wollen. Nach damaligen Angaben sollten rund 100 volle Stellen im Programmbereich gekürzt und der deutschsprachige TV-Kanal eingestellt werden. Im Juni hatte die Geschäftsleitung eine Vereinbarung präsentiert, nach der rund 50 Stellen gestrichen und bei weiteren rund 150 Mitarbeitenden der Umfang ihrer Tätigkeit reduziert werden sollen. Aktuell hat die Deutsche Welle rund 3.800 Mitarbeitende. An den Sparplänen hatte es deutliche Kritik aus der Belegschaft und von Gewerkschaften gegeben. (KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false