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Eine Frau saugt in einem Hotel einen Flur: Rund eine Million Bürgergeld-Bezieher gehen arbeiten und erhalten die Sozialleistung als Aufstockung zu ihrem niedrigen Gehalt.

© dpa/Daniel Reinhardt

Tagesspiegel Plus

Armutsforscher über Bürgergeld-Debatte: „Porsche-Fahrer streichen den Ärmsten die letzten 20 Euro“

Ist das Bürgergeld eine Entlohnung fürs Nichtstun? Der Politologe Christoph Butterwegge hält die Aussage für gefährlichen Unsinn. Ein Gespräch über politische Eiseskälte und die Zukunft des Sozialstaats.

Herr Butterwegge, aktuell diskutiert Deutschland über die für Januar geplante Erhöhung des Bürgergeldes. Was sagen Sie als emeritierter Sozialwissenschaftler dazu: Lohnt es sich noch, arbeiten zu gehen?
Menschen gehen nicht nur des Geldes wegen arbeiten. Natürlich bestreiten sie damit ihren Lebensunterhalt, aber in der Arbeit liegt auch etwas Sinnstiftendes. Es mag einzelne Personen geben, die keine Erwerbstätigkeit aufnehmen und von einem bedingungslosen Grundeinkommen träumen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Mitbürger es befriedigend fänden, monatelang zu Hause zu sitzen. Das mag nach unbezahlter Freizeit klingen, wäre auf Dauer aber wohl eher frustrierend.

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