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Der Neue. Im ersten Wahlgang bekam Norbert Hofer (rechts) 35,1 Prozent der Stimmen. Parteichef Heinz-Christian Strache ist stets an seiner Seite.

© dpa

Rechtspopulist Norbert Hofer will Präsident werden: Durchmarsch in Österreich

Er könnte diesen Sonntag wirklich Präsident von Österreich werden. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat vom gefährlichsten Scharfmacher der Republik gelernt. Unser Blendle-Tipp

Aus eigener Kraft kann Norbert Hofer die wenigen Stufen zum Rednerpult nicht hinaufsteigen. Die Parteikollegen müssen ihm helfen und ihn auf die Bühne heben. Wer ihn abseits der Kameras beobachtet, sieht, wie langsam er sich bewegt, wie ihn jede Bewegung schmerzt. Seit einem Unfall beim Paragleiten 2003 ist Hofer auf einen Gehstock angewiesen, die Wirbelsäule wurde schwer verletzt. Er hat sich damals zurückgequält in die Politik. Erst im Burgenland, dann im Nationalrat. Und nun steht er also im April auf dem Wiener Stephansplatz vor vielleicht tausend Leuten und lächelt und sagt, er wolle Präsident von Österreich werden.

Auch das schafft er nicht allein. Deswegen steht neben ihm bei dieser Wahlkampfveranstaltung Heinz-Christian Strache, der Chef seiner rechtspopulistischen FPÖ, und lächelt auch. Die Partei wird später behaupten, die beiden hätten keineswegs vor 1000, sondern vor 6000 Anhängern gelächelt. Und vielleicht hat es sich ja auch wirklich so angefühlt, denn was danach geschah, war noch viel unglaublicher: Norbert Hofer holte mit 35,1 Prozent die meisten Stimmen bei der österreichischen Bundespräsidentschaftswahl. Mehr als die beiden Kandidaten der Regierungsparteien ÖVP und SPÖ zusammen und mehr als Alexander Van der Bellen von den Grünen, der gegen ihn nun am kommenden Sonntag in der Stichwahl antritt.

Wie es aussieht, wird Norbert Hofer diese Wahl gewinnen. Wie es aussieht, wird erstmals kein Kandidat der ehemaligen Volksparteien Bundespräsident. Wie es aussieht, könnten die Rechtspopulisten mehr als 50 Prozent der Wähler von sich überzeugen. Zwar hat der Präsident in Österreich wie in Deutschland lediglich repräsentative Aufgaben, doch die Botschaft ist klar: Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise wählt Österreich einen Rechtsaußen zum Staatsoberhaupt. Und dann auch noch einen, den ...

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Markus Huber

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