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Bernd das Brot erlebt zusammen mit den Unmöglichen sein erstes Computerabenteuer. Das Superhelden-Kostüm ist allerdings übertrieben, Bernd das Brot muss zum Jagen eher getragen werden.

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Preiswürdige digitale Spiele: Puppenstube im Internet

Zwischen Bernd das Brot und Mario Kart: Der Kindersoftwarepreis Tommi zeichnet erstmals auch elektronisches Spielzeug wie die mit dem Internet verbundene Puppe Cayla aus.

Cayla ist etwas Besonderes. Sprechende Puppen gibt es schon lange, mit dieser kann man sich jedoch unterhalten. Cayla ist über ein Smartphone mit dem Internet verbunden. Die Elektronik funktioniert dabei ähnlich wie das Smartphone-Assistenzsystem Siri von Apple. Per Spracherkennungssoftware werden die Fragen an „Meine Freundin Cayla“ (Preis: rund 90 Euro) ausgewertet und mithilfe des Internets so gut wie möglich beantwortet. Denn Cayla erzählt nicht nur von ihrem Bruder oder ihrer Freizeitgestaltung, sondern kann auch Sachfragen beantworten. Damit hat Cayla nun die Chance, etwas ganz Großes zu erreichen: als erste Puppe mit dem Deutschen Kindersoftwarepreis Tommi ausgezeichnet zu werden.

Fragt man Cayla, wo sie wohnt, weicht sie geschickt aus und sagt: natürlich bei dir. Cayla kann Geschichten vorlesen, kleine Spiele spielen, aber vor allem ist sie dafür gemacht, sich mit ihrer jungen Besitzerin zu unterhalten. Um das Eis zu brechen, beginnt die Puppe sogar selbst mit der Unterhaltung, erzählt von ihrer Vorliebe für Turnanzüge in Pink oder davon, dass sie Shrimps mag, Sushi aber nicht.

Die endgültige Entscheidung trifft die Kinderjury

Die dialogfähige Puppe gehört zu den Nominierten der in diesem Jahr neu geschaffenen Kategorie für elektronische Spielzeuge. Der Preis, der als Hilfestellung für Eltern oder Pädagogen bei der Auswahl von Software für Computer, Konsolen und Smartphones für Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren gedacht ist, wird vom Family Media Verlag in Freiburg zusammen mit dem Berliner Büro für Kindermedien von Thomas Feibel vergeben. Eine Vorjury aus Pädagogen, Fachjournalisten und Medienwissenschaftlern hat aus den Einreichungen eine Auswahl getroffen. Die Entscheidung liegt allerdings bei einer Kinderjury. Ob Cayla zu den Gewinnern gehört, wird am 10. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben.

Als preiswürdig wurde zudem das Kurio Tablet bewertet. Das 7-Zoll-Gerät ist ein vollwertiges Android-Tablet, das allerdings an die speziellen Anforderungen im Kinderzimmer angepasst wurde. Eine breite Gummimanschette schützt das rund 150-Euro-Tablet vor äußeren Gefahren, die Eltern können über eine spezielle Konfigurationssoftware festlegen, worauf und wie lange die Kinder Zugriff haben und wie sich der Internet-Filter verhalten soll. Zudem wird das Tablet mit 30 vorinstallierten Spielen ausgeliefert.

Eine gelungene Verbindung von alten und neuen Medien

Eine gelungene Verbindung zwischen alten und neuen Medien ist Ravensburger mit dem „Grundschulwörterbuch Englisch“ (rund 20 Euro, der auch für andere Spiele und Titel taugliche Stift kostet 30 Euro) gelungen. Dafür sorgt der digitale Tiptoi-Stift, mit dem die englischen Begriffe korrekt ausgesprochen werden. Der Stift kann zudem motivationsfördernd wirken, denn die Kinder navigieren sich damit durch die Lebenswelt der Protagonistin Emma und lernen so spielerisch englische Wörter und ganze Sätze. Der Tiptoi-Stift funktioniert auch mit anderen Titeln, beispielsweise beim Ravensburger-Buch „Wieso? Weshalb? Warum? Entdecke Musik aus aller Welt“, indem er unter anderem Instrumente wie Dudelsack, Alphorn oder afrikanische Trommeln erklingen lässt.

In der Kategorie PC-Spiele hat ein Titel die Fachjury besonders überzeugt: D

Sprechende Puppen gibt es seit langem. Cayla ist über Smartphone oder Tablet mit dem Internet verbunden und kann mittels Assistenzsystem viele Fragen sinnvoll beantworten.
Sprechende Puppen gibt es seit langem. Cayla ist über Smartphone oder Tablet mit dem Internet verbunden und kann mittels Assistenzsystem viele Fragen sinnvoll beantworten.

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ie Premiere der TV-Figur Bernd das Brot in dem Computerspiel „Bernd das Brot und die Unmöglichen“ (rund 30 Euro). Einen so widerborstigen, mürrischen aber dennoch sympathischen Helden wie ihn findet man selten. Durch das Lösen von Rätseln und das Auffinden von Gegenständen ist es die Aufgabe des Spielers, zusammen mit Bernd das Brot – im Batman-Superheldenkostüm – eine verschwundene Statue wiederzufinden.

Das PC-Rollenspiel „Child of Light“ (17 Euro) besticht durch die wundervolle Grafik und die gelungene musikalische Untermalung sowie durch die fantasievolle Geschichte. Eine Zauberin hat dem Land Lemuria alles Licht entzogen, der Spieler streift in der Rolle von Prinzessin Aurora durch mythische Welten, lernt Feen und Gnome kennen und besteht Abenteuer und Rätsel. „Goodbye Deponia“ (20 Euro) ist der dritte und letzte Teil der PC-Spiel-Reihe von Daedalic. Um die Müllkolonie endgültig retten zu können, muss sich Antiheld Rufus per Klon-Maschine dreiteilen. „Ein schön gestaltetes Point-and-Click-Adventure, das nicht nur durch aberwitzige Dialoge und den ungewöhnlichen Soundtrack brilliert, sondern auch in seiner chaotischen Vielfalt fasziniert und fesselt“, meint die Fachjury.

Die Konsolenkategorie wird in der Altersgruppe der 6- bis 13-Jährigen von Nintendo dominiert. Der Klassiker „Mario Kart“ (50 Euro, für die Plattform Nintendo Wii U) seht mit der Version 8 auf der Pole Position. Neue Charaktere, Strecken und Anti-Schwerkraft erfordern viel Konzentration und bieten dafür spannende Rennen. Dabei stehen selbst die Rennpisten ab und zu auf dem Kopf. Ebenfalls ein Klassiker ist „The Legend of Zelda“. Der neue Titel „A Link Between Worlds“ (38 Euro) kombiniert die bekannte Spielidee mit den Möglichkeiten der 3-D-Konsole. Activision hat es hingegen mit „Skylanders Swap Force“ (37 Euro) in die Tommi-Nominierungen geschafft. Wie immer handelt es sich um eine Kombination von realen Spielfiguren, die per USB-Plattform mit Konsole oder PC verbunden werden. Dieses Mal lassen sich die Figuren sogar teilen, um so neue Fähigkeiten zu kombinieren.

Mario Kart von Nintendo ist ein Konsolen-Klassiker. Die Version 8 ist für den Tommi 2014 nominiert.
Mario Kart von Nintendo ist ein Konsolen-Klassiker. Die Version 8 ist für den Tommi 2014 nominiert.

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Die Kategorie mit der größten Auswahl sind die Apps für Smartphones und Tablets. Mit der App „Bubl Draw“ für iOS (drei Euro) wird das Tablet zum musikalischen Kreativspielplatz. Je nach Farbwahl und Musikmodus entstehen unterschiedliche Beats und Klangwelten, wenn Kinder mit dem Finger bunte Figuren auf dem Display zeichnen. „Squirrel & Bär“ (3,60 Euro) für iOS und Android ist ein wundervoll gestaltetes Englisch-Lernabenteuer. Das Eichhörnchen Squirrel und sein Freund Bär suchen Heilkraut für die erkrankten Bienen und lernen dabei zahlreiche Englisch sprechende Tiere kennen. Die App „Alle meine Farben“ (2,70 Euro) für iOS und Android entführt in die Welt der Farben. Kinder lernen die Grundfarben kennen und können damit experimentieren.

Der Autor ist Mitglied der Vorjury.

Für den Tommi 2014 sind auch Smartphone- und Tablet-Apps wie "Squirrel & Bär" nominiert.
Für den Tommi 2014 sind auch Smartphone- und Tablet-Apps wie "Squirrel & Bär" nominiert.

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