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Magie im Spiel: Szene aus „Starcraft II: Wings of Liberty“.

© Blizzard

Computer-Spiele: Durch Wüsten und Dschungel

"Wings of Liberty": Das Warten auf die Fortsetzung des PC-Klassikers „Starcraft“ hat sich gelohnt

Wenn sich Massen in einem Stadion versammeln, dann geht es meist um Fußball oder Musik. Oder aber, wie in Südkorea, um Computerspiele. 120.000 Fans pilgerten vor fünf Jahren ins Stadion von Busan, um sich das Finale der südkoreanischen „Starcraft“-Liga anzuschauen. Gebannt verfolgten sie auf Großbildleinwänden, wie Schwärme von Außerirdischen in epischen Schlachten übereinander herfielen. Zahlreiche TV-Sender übertrugen das Duell, Millionen saßen vor den Fernsehgeräten. Und als sich das Siegerteam von den Tastaturen erhob, war es um mehrere hunderttausend Dollar Preisgeld reicher.

„Starcraft“ ist in Südkorea Volkssport, weltweit gehört es zu den erfolgreichsten Echtzeit-Strategiespielen am PC. 1998 erschienen, ist der Science-Fiction-Titel mittlerweile grafisch völlig veraltet, wird aber immer noch eifrig gezockt – Hauptgrund für den Erfolg ist die feine Balance zwischen den drei spielbaren Parteien der Terraner, Protoss und Zerg. Einen Nachfolger für „Starcraft“ kündigte Hersteller Blizzard bereits 2007 an, diese Woche war es nun endlich soweit: „Starcraft II: Wings of Liberty“ kam in die Läden. In der Nacht auf Dienstag standen sich am Alexanderplatz mehr als 1000 Fans die Beine in den Bauch, um nur rechtzeitig in den Besitz des heiß ersehnten Spiels zu gelangen (der Tagesspiegel berichtete). Das Warten hat sich tatsächlich gelohnt: „Starcraft II“ präsentiert sich grafisch und spieltechnisch auf der Höhe der Zeit, ohne das Erbe des Klassikers zu vernachlässigen.

Am Wusel-Prinzip der Echtzeitstrategie hat sich in „Wings of Liberty“ nichts geändert: Der Spieler sammelt Rohstoffe, errichtet Gebäude, bildet Truppen aus und führt Kriege – das alles möglichst zur gleichen Zeit. Auch inhaltlich knüpft das Spiel an die verschachtelte Science-Fiction-Story des ersten Teils an. Die Einzelspieler-Kampagne beginnt schleppend, nimmt aber nach zwei bis drei Stunden richtig Fahrt auf: 26 Missionen – die Gesamtspieldauer liegt bei 20 bis 25 Stunden – führen den Spieler durch Lavafelder, Wüste und Dschungel. Neue Spezialeinheiten und Bonusziele sorgen für noch mehr taktische Tiefe als beim Vorgänger. Die eigentliche Stärke des Spiels liegt erneut im Mehrspielermodus: Blizzard hat seine Online-Plattform Battlenet nunmehr in Ligen organisiert, so dass sich leichter ein passender Spielpartner findet. Achim Fehrenbach

„Starcraft II: Wings of Liberty": Für PC und Mac. Preis: rund 60 Euro. Altersfreigabe: ab 12 Jahren.

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