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Im RADIO: Fälscher, Nebel und Leser

Vormittags Picasso, nachmittags Rembrandt - das Leben eines Kunstfälschers kann abwechslungsreich sein, so wie das Radioprogramm der kommenden Tage.

Hörspielautor Guido Gin Koster hat sich auf die Suche nach seinem verstorbenen Großvater gemacht. Der war das schwarze Schaf der Familie. Der Autor findet heraus, dass sein Großvater ein echter Kunstfälscher gewesen ist. Opa malte vormittags à la Picasso und ließ nachmittags einen Rembrandt im Backofen altern. Kosters autobiografisches Hörspiel „Facts & Fakes“ wird zum Insiderbericht aus den Werkstätten des gehobenen Kunstbetrugs. Doch vielleicht ist die Geschichte des Enkels genauso falsch wie die Signatur unter den teuren Bildern seines Großvaters (Kulturradio vom RBB, 20. Dezember, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Der Kornettist Bix Beiderbecke hat in den Zwanzigern den Cool Jazz erfunden. Seine Balladen auf dem heute fast vergessenen Blasinstrument klangen nach den Wellen des Mississippi und dem Stampfen der alten Flussdampfer. In Ror Wolfs Hörspiel „Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika“ reisen drei Männer auf so einem Dampfer und erinnern sich an ihren verstorbenen Freund Bix. Was an seinem Leben war Legende, was Wirklichkeit? Es ist schwülwarm, der Mississippi rauscht, die Maschinen schnaufen. Bald lassen sich Traum und Leben nicht mehr auseinanderhalten (Deutschlandfunk, 21. Dezember, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Auf der schwedischen Insel Öland gibt es ein unheimliches Wetterphänomen. Ein plötzlich hereinbrechender eiskalter Nebel, der immer wieder Menschenleben fordert. Gerade hat ein Mann mit seiner Familie ein Haus auf Öland bezogen, da verschwindet seine Frau im Nebel. Zunächst gibt es keine Anzeichen für ein Verbrechen. Doch in Johan Theorins Krimi „Nebelsturm“ findet eine junge Inselpolizistin heraus, dass in den eisigen Nebeln die Gespenster der Vergangenheit wüten (Deutschlandradio Kultur, 23. Dezember, 21 Uhr 33, UKW 89,6 MHz).

Don Quijote ist ein passionierter Leser. Er hat so viele Ritterromane verschlungen, dass er sich von niemandem mehr in seine Fantasie hineinreden lässt. Für die Hörspieladaption des berühmten „Don Quijote von der Mancha“ von Miguel de Cervantes hat Regisseur Klaus Buhlert die Monologe des großen Egoshooters durch ein fortwährendes Zwiegespräch zwischen dem Ritter und seinem Knappen Sancho ersetzt. Räsonierend, parlierend und diskutierend schlagen sich die beiden durch eine Welt voller Abenteuer. Zwei leibhafte Kontrapunkte: Herr und Knecht, Hirn und Bauch (Deutschlandfunk, 25. Dezember, 15 Uhr 05; Fortsetzung am 26. Dezember, 15 Uhr 05).

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