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Das ganze Bild: Phoenix berichtet von allen Stationen des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Barack Obama.

© Tsp

Barack Obama im Fernsehen: La Ola für den Präsidenten

Den Fernsehbildern von Barack Obamas Deutschlandbesuch kann niemand entgehen. Im Dauereinsatz als Amerika-Erklärer: John Kornblum und Dieter Kronzucker. Nur besser entspiegeltes Panzerglas hätte eine noch ungetrübteres TV-Event erlaubt.

Zwei Männer stehen an diesem Tag in den TV-Übertragungen von Barack Obamas Deutschlandbesuch im Mittelpunkt. Die größte Aufmerksamkeit genießt selbstverständlich der US-Präsident. Kaum weniger präsent scheint jedoch John C. Kornblum, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, zu sein. Er ist an diesem Tag der Deutschen liebster Amerika-Erklärer. Bereits kurz nach neun Uhr stand er im ZDF bei Theo Koll und erklärt die Unterschiede zwischen Bill Clinton und Obama. Für Kornblum soll es ein langer Tag werden. Am Brandenburger Tor interpretiert er fürs ZDF die Obama-Rede. Am späten Abend ist er noch als prominenter Gast beim Phoenix-Polittalk „Unter den Linden international“ vorgesehen. Und zwischendurch sieht man ihn in einer Phoenix-Doku über „Uncle Sam“. Ähnlich präsent ist wohl nur noch Dieter Kronzucker, der für den Nachrichtensender N24 das Geschehen einordnet.

Es ist ein Besuch der großen Bilder: Obama und Bundespräsident Gauck schütteln Schülerhände, bevor sie sich Arm in Arm den Kameras zuwenden. Bei Phoenix erkennt Gerd-Joachim von Fallois: die Chemie stimmt. Zur Vorfahrt im Kanzleramt schafft es der Nachrichtensender n-tv nur knapp aus der Werbepause. Während Obama bei N24 schon aus der Panzerlimousine steigt, zeigt n-tv immerhin noch, wie Obama und Merkel sich mit Wangenküssen begrüßen. Am Nachmittag jubeln die Menschen in der Nachmittagshitze am Brandenburger Tor. La Ola für den Präsidenten.

Beim nächsten Besuch von Barack Obama könnten Onboardkameras auch noch die Fahrten der Präsidentenkolonne besser ins Bild rücken.

Was fehlt an diesem Fernsehtag: Panzerglas, das auch bei Sonnenschein einen ungetrübten Blick zulässt. Vielleicht auch Onboardkameras wie in der Formel 1 für die Fahrten der Obama-Kolonne. Was man nicht braucht: die digitalen Ableger tagesschau24 und ZDFinfo. Sie bleiben beim regulären Programm. Und Laufbänder, was von Obamas Rede erwartet wird, während er gerade spricht. Was niemand vermisst: teure Doppelprogrammierungen. Die Rede am Brandenburger Tor lassen sich zwar weder n-tv, N24 und Phoenix noch ARD und ZDF entgehen. Ansonsten hält sich das Erste angenehm zurück – schließlich gibt es den Ereigniskanal Phoenix und John C. Kornblum. Kurt Sagatz

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