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Konstantin Neven DuMont

© dpa

Interview mit Konstantin Neven DuMont: „Offen für alle Parteien“

Verlegersohn Konstantin Neven DuMont will für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters kandidieren. Er muss schauen, mit welchen etablierten Parteien er sich zusammentun kann.

Herr Neven DuMont, am 15. September wird in Köln ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Warum wollen Sie als Nachfolger von Jürgen Roters kandidieren?

Köln hat jede Menge Potenzial, das darauf wartet, gehoben zu werden. Ich habe immer versucht, Dinge zum Positiven zu verändern, ob als Verleger, Immobilienunternehmer oder in diversen Ehrenämtern. Ich scheue mich auch nicht vor Konflikten.

Was würden Sie als Kölner Oberbürgermeister verändern wollen?

Ich rede seit Jahren davon, dass man mehr für individuelle Freiheit, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit tun muss. Auch in der Verwaltung muss aufgeräumt werden, da werden Bauanträge bis zu einem Jahr verschleppt. Das kann so nicht weitergehen. Einige Beamte müssen eine höhere Dienstleistungsbereitschaft entwickeln.

Als Herausgeber und Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg sind Sie 2010 wegen Streitigkeiten mit der Verlagsführung abberufen worden. Auch mit dem Webportal „Evidero“ sind Sie gescheitert. Was genau soll Sie nun für das Amt des Oberbürgermeisters qualifizieren?

Während meiner Zeit als Verleger hatte ich auch Erfolge. Außerdem habe ich eine hervorragende Ausbildung. Zudem habe ich ein Problem mit den Berufspolitikern, die ihr Leben lang vom Staat gelebt haben. Ich selbst habe nie vom Staat gelebt und kann auch deshalb frische Ideen einbringen. Beispielsweise würde ich die Flüchtlingspolitik anders angehen.

Und zwar wie?

Ich würde Flüchtlinge nicht in leer stehenden öffentlichen Gebäuden wie Turnhallen unterbringen, sondern finanzielle Anreize dafür schaffen, dass Bürger freistehende Zimmer für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Das wäre besser für die Integration.

Politiker gehen auf Ochsentour, bevor sie höhere Ämter anstreben. Sie versuchen Ihr Glück als parteiloser Quereinsteiger.

Ich wollte sogar schon mal eine eigene Partei gründen, das wäre aber zu teuer geworden. Also muss ich nun schauen, mit welchen etablierten Parteien ich mich zusammentun kann. Ich wäre offen für alle Parteien innerhalb des Nicht-Extremen-Spektrums, die AfD wäre mir allerdings zu rechtslastig.

Das hört sich aber sehr wahllos an. Auch zwischen den etablierten Parteien gibt es ja erhebliche Unterschiede.

Egal ist mir die Partei zwar auch nicht. Grundsätzlich wäre ich schon froh, wenn mich jemand aufstellt, der in der Lage ist, eine Mehrheit zu organisieren. Ansonsten würde eine Kandidatur keinen Sinn machen. Ich habe erste Gespräche geführt, kann dazu aber noch nichts sagen.

Mal von Ihren diversen Kandidaturen abgesehen.  Womit beschäftigen sich derzeit gerade?

Ich kümmere mich um den Ausbau unseres Immobiliengeschäfts. Schließlich habe ich sechs Kinder zu ernähren und über mein Erbe verfüge ich noch nicht.   

Wie wird Ihre Kandidatur denn im Verlag M. Dumont Schauberg gesehen?

Dort wird sie ganz unterschiedlich bewertet. Einige finden es gut, andere nicht. Mein Vater hat mir für die Kandidatur zumindest Glück gewünscht.

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Konstantin Neven DuMont, 45. Unternehmer, Manager, Verleger. Sohn von Alfred Neven DuMont, Herausgeber u.a. des „Kölner Stadt-Anzeigers“.

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