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In Essen hat die Funke Mediengruppe ihren Hauptsitz. Ihr gehören künftig Springers Regionalzeitungen. Bei den Programmmagazinen droht aber offenbar ein Minusgeschäft. Foto: Imago

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Kartellamt genehmigt gemeinsame Vermarktung: Springer und Funke dürfen kooperieren

Das Bundeskartellamt hat die Zusammenarbeit von Springer und der Funke-Mediengruppe bei der Anzeigenvermarktung erlaubt.

Grünes Licht für die Vermarktungskooperation zwischen der Funke-Mediengruppe („Berliner Morgenpost“, „Hamburger Abendblatt“) und dem Springer-Konzern („Bild“, „Welt“). Nach Ansicht des Bundeskartellamts verfügt „Bild“ bei bundesweiten Anzeigen „zwar über eine starke Position, nicht aber über eine marktbeherrschende Stellung im kartellrechtlichen Sinne“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt am Donnerstag in Bonn. Durch die gemeinsame Anzeigenvermarktung mit der Funke Mediengruppe werde der Wettbewerb nicht wesentlich eingeschränkt.

Das Gemeinschaftsunternehmen Media Impact soll unter Führung von Springer für die Medien der Funke Mediengruppe und von Axel Springer national Anzeigen einwerben. Mehr als 90 Print-, Online- und Mobil-Angebote, darunter „Bild“, „Welt“, das „Hamburger Abendblatt“ und die „Berliner Morgenpost“, vermarktet Media Impact nach Angaben des Springer-Konzerns derzeit.

Wegen der besonderen Marktstellung der „Bild“-Zeitung, die mit ihrer hohen Reichweite eine breite Zielgruppe erreiche, sei eine vertiefte Prüfung erforderlich gewesen, so das Kartellamt. Bei überregionalen Kooperationen von regional tätigen Regionalzeitungen habe das Kartellamt in der Regel keine Bedenken, sagte Mundt. Die „Bild“-Zeitung sei darüber hinaus auch starkem Wettbewerb aus benachbarten Märkten wie etwa der bundesweiten Fernsehwerbung ausgesetzt.

Die Anzeigen-Kooperation ist Teil einer umfangreichen Transaktion zwischen Springer und Funke. Geplant ist auch ein Gemeinschaftsunternehmen für den Vertrieb. Darüber muss das Kartellamt noch entscheiden. 2013 hatte Funke von Springer die Regionalzeitungen „Berliner Morgenpost“ und „Hamburger Abendblatt“ sowie mehrere Frauen- und TV-Titel für 920 Millionen Euro übernommen. Sonja Álvarez

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