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Bald nur noch im Pay-TV? Nico Rosberg siegte beim Großen Preis von Monaco.

© AFP

TV-Übertragung: Steigt RTL aus der Formel 1 aus?

Der Formel 1 laufen die Zuschauer davon. Jetzt wird berichtet, RTL könnte aus der Übertragung aussteigen. Der Sender hat darauf reagiert. Ein Dementi hört sich jedoch anders an.

Für die Fans der Formel 1 wäre es ein herber Schlag: Die Kölner Boulevardzeitung „Express“ berichtet am Freitag, der Privatsender RTL könnte sich nach 24 Jahren aus der Free-TV-Übertragung der Rennserie zurückziehen. Innerhalb des Senders werde heftig darüber diskutiert, mehr Mittel in die Fußballaktivitäten zu investieren und die in der Zuschauergunst schwächelnde Formel 1 aufzugeben, schreibt das Blatt. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen dem Betreiber der Formel 1 und den Sendern über die Verträge für die nächsten Jahre.

Müssen also die Formel-1-Fans in der nächsten Saison ein kostenpflichtiges Abo beim Pay-TV-Sender Sky abschließen, um die sportlichen Erfolge von Nico Rosberg auf Mercedes und Sebastian Vettel bei Ferrari live verfolgen zu können? „Ich kann diese Frage nicht abschließend beantworten“, sagt dazu RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer und ergänzt: „Ich möchte aber betonen, dass wir grundsätzlich daran interessiert sind, dieses hochattraktive Sportart auch weiterhin zu präsentieren und im nächsten Jahr die Silberhochzeit zwischen RTL und der Formel 1 zu feiern“.

Tatsächlich liegen die Zuschauerzahlen nochmals unter denen des Vorjahres, als 4,4 Millionen die Rennen durchschnittlich einschalteten. „Die Zeiten von Michael Schumacher mit zehn Millionen Zuschauern bekommen wir nicht zurück, dennoch war das Rennen in Monaco das drittstärkste TV-Ereignis am Sonntag“, sagte Bolhöfer. Die Marktanteile haben sich mit derzeit 34,2 Prozent sogar im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt um sechs Prozentpunkte erholt. Sicher aber ist: RTL wird den Vertrag mit Bernie Ecclestone nicht um jeden Preis – der zur Zeit bei 50 Millionen Euro jährlich liegen soll – verlängern. Vor allem muss einiges geändert werden. Dass keine deutsche Strecke mehr im Rennkalender steht, gibt kein glückliches Bild ab. Genauso kontraproduktiv ist es, wenn die Formel 1 das eigene Produkt schlecht redet. Noch ist nichts entschieden. Eine Deadline für die Verhandlungen gibt es nicht. Kurt Sagatz

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