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Das Sofasystem „Ralik“ von Arper besteht aus vielen Modulen (ca. ab 2000 Euro).

© Salva Lopez

Möbeltrends:: Hauptsache, bunt und Vollholz

Auf der ersten Möbelmesse in Köln ging es verhalten zu. Neues gab es trotzdem zu sehen.

Zum ersten Mal seit Januar 2020 fand die Möbelmesse wieder in Köln statt. Und weil schon im April alle wichtigen Hersteller auf der großen Leitmöbelmesse in Mailand gezeigt hatten, war die Messe in Köln vor allem eins – ein Lebenszeichen.

Dass kein bisschen Glitzer und Glamour in Köln zu spüren war, lag sicher daran, dass viele Hersteller ihr Feuerwerk in Mailand veranstaltet hatten. So ging es auf der Kölner Messe und den Satellitenveranstaltungen wie „Design Post“ sehr viel verhaltener und pragmatischer zu.

Aus massiver Kiefer ist der Sessel „Rugosa“ von Kalon (5950 Euro). Die Polster sind aus Leinenstoff.

© Kalon

Ein wichtiger Trend ist Handwerkskunst – am besten in Kombination mit der Verwendung von Vollholz. Der Sessel von Kalon, ein Unternehmen aus Los Angeles, ist da ein gutes Beispiel. Er ist aus massiven Holzbrettern der Zuckerkiefer zusammengebaut, die mit dicken Kissen gepolstert sind.

Für die Bank „Maki“ von Niroh aus Lemgo werden Holzabschnitte der Möbelproduktion verwendet, aus denen sonst nur noch Brennholz gemacht wird.

© Niroh

Das junge Label Niroh aus Lemgo stellt seine Möbel noch in der eigenen Werkstatt her. Für die Bank „Maki“ werden Holzabschnitte der Möbelproduktion verwendet, aus denen sonst nur noch Brennholz gemacht wird. Die Baumkanten auf der Innenseite der Beine lassen noch das unregelmäßige Muster der äußersten Holzschicht erkennen.

Überhaupt geht es darum, so viel wie möglich aus den Materialien herauszuholen. Der bayerische Möbelstoffhersteller Rohi nutzt die fransigen Webkanten, die bei der Produktion übrig bleiben, um sie zu einem Teppich zu verfilzen. Bei Kvadrat werden Stoffreste zu einer Platte zusammengepresst, die dann zu einem Tisch zusammengebaut wird.

Den Stuhl 118 (529 Euro) von Thonet hat Sebastian Herkner entworfen. Man kann ihn sich in fast jeder Farbe anfertigen lassen – auch in Rosa.

© Fabian Frinzel

Rosa ist zwar nicht mehr neu, in Köln war die Farbe dennoch öfter zu sehen. Sie dient aber vor allem als Platzhalter für alle anderen Farben. Bei Tecta, die gleich ein ganzes Esszimmer in dem zarten Pastellton aufgebaut hatten, hieß es, alles, was man in Schwarz und Weiß bekommen kann, geht auch in jeder anderen Farbe.

Sowie bei Kristalia, die die Farbpalette für ihren Aluminiumtisch stark ausgeweitet haben. Auch bei Arper geht es darum, den Kunden die Wahl zu lassen, wie bunt sie ihr Wohnzimmer einrichten wollen. Das Sofasystem „Ralik“ besteht aus verschiedenen Elementen, die es in vielen Farben gibt.

Auf Maß wird das Stauraumsystem „Cabin“ von Schönbuch in jede Nische eingepasst. Auf der Messe wurden neue Farben vorgestellt.

© Schönbuch

Ein Trend, mit dem sich die Möbelfirmen zwangsläufig beschäftigen müssen, ist Platzmangel. So bietet Schönbuch Einbauschränke an, die es in fast jeder Breite und Tiefe gibt und die sich so exakt in jede Nische einbauen lassen. Und der Hersteller reagiert gleich noch auf einen weiteren Mangel, den an Handwerkern. Schönbuch nimmt das Aufmaß und baut die Schränke vor Ort auf.

Der Tisch „Josef“ (ab 1800 Euro) von der Moebel Compagnie aus Köln ist aus Weißtanne und 80 mal 80 Zentimeter groß.

© Moebel Compagnie

In den Pattenhallen stellte die Moebel Compagnie ihren neuen Tisch „Josef“ vor, der vereint gleich mehrere Tendenzen: Er ist 80 mal 80 Zentimeter klein und somit gerade groß genug, damit vier Menschen daran essen können. Und mit seinen nach unten hin schmal zulaufenden Tischbeinen und der seidigen Oberfläche aus geweißter Weißtanne sieht er auch noch ungemein elegant aus.

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