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Ehefrau Nummer Fünf: 2018 heiratete Altkanzler Gerhard Schröder die Dolmetscherin Soyeon Kim.

© Daniel Karmann/dp

Streit um Nachnamen Schröders: Nachspiel einer Kanzler-Ehe

Doris Schröder-Köpf hat in einem Interview dem Rosenkrieg der Schröders eine neue Wendung gegeben - aber Rosenkrieg konnten schon andere.

Berlin - Sie waren Kanzlerpaar, 21 Jahre lang verheiratet und sind seit einem Jahr offiziell geschieden – Altkanzler Gerhard Schröder und Doris Schröder-Köpf. Seit ihrer Trennung 2016 ging es bei den einstigen Eheleuten nicht friedlich zu, im Gegenteil – es folgten Jahre der Konflikte. Im jüngsten beklagte Schröder-Köpf, dass ihr Ex-Mann sie dazu aufgefordert habe, seinen Nachnamen abzulegen.

Die Geschichte der Schröders ist eine bewegte: 1997 heiratete die Journalistin den damaligen Ministerpräsidenten Niedersachsens. Ein Jahr später wurde Schröder Bundeskanzler – und seine Frau zur einflussreichen Beraterin im Hintergrund. Unter anderem soll der Name des Reformprogramms „Agenda 2010“ auf sie zurückgehen. Schröder wurde Stiefvater ihrer leiblichen Tochter, zusammen adoptierten sie zwei Kinder. Im Jahr 2005 endete Schröders Kanzlerschaft. Die Ehe hielt noch elf Jahre, ehe sich das Paar trennte.

Schnell wurde bekannt, dass der Alt-Kanzler eine Neue hatte: die Südkoreanerin Soyeon Kim, die er 2018 heiratete – und die seitdem Schröder-Kim heißt. Die Frage, ob die Dolmetscherin der Grund für die Trennung war, ist auch Teil des Schröder’schen Dramas. Schröder-Köpf verklagte Schröder-Kim, weil diese angeblich Unwahrheiten über das Trennungsdatum der einstigen Eheleute verbreitet habe.

Wie stark die Verletzung aufseiten von Doris Schröder-Köpf ist, lässt sich nur mutmaßen. Auf einem Foto während des Karnevals 2018 zeigte sie sich mit ihrem neuen Partner, dem Innenminister Niedersachsens, Boris Pistorius (SPD), verkleidet mit asiatisch anmutender Frisur. Dass das als Anspielung auf Gerhard Schröders neue Frau gewertet würde, dürfte ihr bewusst gewesen sein.

Nun also die aktuellste Wendung im Rosenkrieg: In einem Interview mit der „Zeit“ sagte Schröder-Köpf, dass sie von ihrem Ex-Mann dazu aufgefordert worden sei, das „Schröder“ aus ihrem Namen zu streichen – weil er die Ansicht vertrete, „dass immer nur die aktuelle Ehefrau seinen Namen tragen soll“. Das jedoch finde sie „bei einem Allerweltsnamen wie Schröder ein völlig absurdes Ansinnen“. Gerhard Schröder verteidigte sich in der „Bild“-Zeitung. Die Behauptung seiner Ex-Frau sei an „Absurdität“ nicht zu überbieten.

Problematische Politiker-Ehen

Manche mächtigen Paare verstecken ihre Eheprobleme hinter einer glänzenden Fassade, andere fechten ihren Rosenkrieg öffentlich aus - wie die Schröders. Der 32. US-Präsident Franklin D. Roosevelt hatte eine Reihe außerehelicher Affären, unter anderem mit Lucy Mercer, der Privatsekretärin seiner Frau Eleanor. Um Franklins politische Karriere und das Ansehen der Familie zu schützen, verzichteten die Eheleute auf eine Scheidung und blieben als Zweckgemeinschaft verheiratet, lebten aber zeitweise getrennt.

Gleich mehrmals trennten sich Christian und Bettina Wulff. Seit 2008 verheiratet, reichten der CDU-Politiker und die PR-Beraterin 2013 die Scheidung ein. Die politische Affäre, die 2012 den Rücktritt als Bundespräsident zur Folge hatte, soll die Beziehung stark belastet haben. 2015 hoben sie die Trennung auf und heirateten kirchlich, trennten sich 2018 jedoch erneut.

Auch der 35. US-Präsident John F. Kennedy strapazierte seine Ehe mit Jacqueline durch zahlreiche Affären. Marilyn Monroe, Marlene Dietrich, Kim Novak und Jacquelines Pressesprecherin sollten zu seinen Geliebten zählen. Nach außen hin hielten „Jack und Jackie“ weiter die Familienfassade aufrecht.

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