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Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU).

© dpa

Der Innenminister und die Flüchtlingskrise: Thomas de Maizière: An seinen Grenzen

Wie muss ihn das schmerzen: Thomas de Maizière steht in der Flüchtlingsfrage jetzt weitgehend ungeschützt da. Die Woche wird zeigen, was er noch alles aushält. Lesen Sie hier einen Auszug und den vollständigen Beitrag im digitalen Kiosk Blendle.

Es gibt Wochen, die beginnen schon leidvoll. Schwer zu ertragen. Eine Woche, von der man nicht weiß, zu welchem Ende sie führt. Dass Thomas de Maizière jetzt neben Frank-Jürgen Weise sitzen muss – das ist so ein Moment, der die ihn Umgebenden eigentlich aufmerken lassen müsste. Denn unterschiedlicher könnte es nicht sein, was einem vom Augenschein her präsentiert wird.

Da ist Weise, der neue starke Mann der Binnenpolitik. Der Mann, der so stark ist, dass sie ihm zutrauen, zwei Behörden zu führen, unterschiedliche dazu, die dann insgesamt gut 109 000 Menschen umfassen: das Bundesamt für Migration, das von 2800 auf 4800 Mitarbeiter wachsen wird, und die Bundesagentur für Arbeit mit ihren knapp 104 000 Beschäftigten. Weise, der Oberst der Reserve, ist der Manager des Innerdeutschen, der generalstabsmäßig vorgehen will. So redet er, so wird er handeln, und so viel weiß man schon.

Daneben Thomas de Maizière. Der Mann, der die formale Nummer eins der Innenpolitik ist, von der Bundeskanzlerin einmal abgesehen. Es wird ihm nachgesagt, er wirke grau. Das trifft es nicht. Er wirkt nicht grau, was ja eigentlich auch nur sagen soll: Er wirkt gar nicht, im höchsten Fall unscheinbar. Nein, wer auch immer Thomas de Maizière dieser Tage sieht, der sieht, wie dieser Mann an die Grenzen geht. Seine Grenzen. Und darüber hinaus.

Das ist als Bild deshalb so einprägsam, weil es buchstäblich um Grenzen geht und die, die darüber hinausgehen. Die Menschen, die zu Abertausenden aus aller Herren Länder, aus nah und fern, aus Nahost und Mittelost und Osteuropa, nach Europa und besonders nach Deutschland kommen, die hier Schutz suchen, die ein neues Lebensglück finden wollen und Arbeit und Wohlstand und Sicherheit, kurz: die aus diesem Land bei einer Abstimmung mit den Füßen ein Einwanderungsland machen, ohne dass es irgendjemand aufhalten könnte – diese Menschen zeigen auch tiefe Spuren der Anstrengung. Ihr Weg zeigt sich in ihren Gesichtern, bis hinein in die Gesichter der Kleinsten. Dunkle Schatten tragen sie nicht nur unter den Augen.

Und die Augen des Thomas de Maizière? Sein hartes, gerades, schnörkelloses Brillengestell verhüllt nicht, wie sehr er arbeitet, und wie sehr es in ihm arbeitet. Er ist keiner, der über Gefühle gut sprechen kann. Sein zuweilen schnoddriger Ton hat auch Schutzfunktion. De Maizière ist ein Beobachter...

Hier geht es kostenpflichtig (25 Cent) zum vollständigen Beitrag.

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