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Menschen sind während des Sonnenuntergangs auf dem Tempelhofer Feld unterwegs, Symbolbild.

© picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Bebauen! Aber wie?: Zumindest die Randbebauung des Tempelhofer Feldes sollte möglich sein

Bei allem Verständnis für das Erholungsbedürfnis der von dichter Bebauung geprägten Nachbarschaft: Das Gelände verliert seine Anziehungskraft nicht durch neu gebaute Wohnungen.

Ein Kommentar von Robert Kiesel

Berlin wächst – und das jährlich. Bei 75.329 Menschen lag das Bevölkerungswachstum allein zwischen den Jahren 2021 und 2022, 3.850.809 Menschen waren Ende des vergangenen Jahres mit ihrem Hauptwohnsitz in Berlin gemeldet. Zwischen 2014 – dem Jahr des Volksentscheids über die Nicht-Bebauung des Tempelhofer Feldes – und 2022 wuchs die Einwohnerzahl Berlins um 380.960 Menschen. Das ursprünglich für 2040 prognostizierte Überschreiten der Vier-Millionen-Marke rückt schon jetzt in greifbare Nähe.

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Für die im internationalen Vergleich weiterhin als luftig geltende Stadt bedeutet das: Es wird enger. Bestehende Gebäude werden aufgestockt, Neubaugebiete erschlossen, Innenstadt-Freiflächen durch Nachverdichtung abgeschlossen. Trotz allem gelang es Senat und Bezirken zuletzt nicht, die angestrebten 20.000 Wohnungen pro Jahr zu errichten. Für skrupellose Vermieter:innen überteuerter Wohnungen und Zimmer sind die fetten Jahre deshalb längst noch nicht vorbei.

Vor diesem Hintergrund ist es gut und richtig, eine unter anderen Vorzeichen abgelehnte Randbebauung des Tempelhofer Feldes nun zumindest wieder in Erwägung zu ziehen.

Denn bei allem Verständnis für das Erholungsbedürfnis der von dichter Bebauung geprägten Nachbarschaft des Feldes: Das mehr als 350 Hektar große Gelände verliert seine Anziehungskraft nicht durch einige Tausend neu gebaute Wohnungen. Das Feld bliebe auch danach noch die größte zusammenhängende Freifläche der deutschen Hauptstadt, mit ausreichend Entfaltungsmöglichkeiten für alle, die sich dort wohlfühlen.

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Unklar bleibt, wie der Prozess praktisch in Gang gesetzt werden soll. Für eine Volksbefragung von oben, wie sie die CDU anstrebt, fehlt im Parlament die verfassungsändernde Mehrheit. Den Volksentscheid von 2014 ohne neues Plebiszit einfach zu übergehen, schadet der Sache und dem Vertrauen in die Demokratie. Dass die Mehrheit für die Bebauung steht, zeigen Umfragen der vergangenen Jahre. Es ist Aufgabe der Politik, diese Stimmung in konkretes Handeln zu übersetzen.   

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