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Neue Sicherheitslücke bei Facebook,

© dpa

Facebook: Ausspioniert per E-Mail

Neue Datenschutzlücke bei Facebook entdeckt: Allein mit einer E-Mail-Adresse sollen sich – auch ohne das Passwort zu kennen – bis zu 20 Personen ermitteln lassen, mit denen der Besitzer der Adresse Kontakt hatte.

Die Geschichte über die Entstehung des sozialen Netzwerks Facebook und seinen Gründer Mark Zuckerberg lockt gerade zahlreiche Zuschauer ins Kino. Doch während hier teils fiktive Szenen gezeigt werden, sind die neuen Vorwürfe gegen das Netzwerk ganz real. Wieder soll Facebook, das weltweit mehr als 500 Millionen Mitglieder hat, gegen den Datenschutz verstoßen haben.

Nach Recherchen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ ermöglicht es das Netzwerk, E-Mail-Kontakte von Nichtmitgliedern auszuforschen. Allein mit einer E-Mail-Adresse ließen sich – auch ohne das Passwort zu kennen – bis zu 20 Personen ermitteln, mit denen der Besitzer der Adresse Kontakt hatte. Dies sei möglich, weil bei der Eröffnung eines Mitgliedskontos nicht geprüft werde, ob es sich tatsächlich um den Besitzer der angegebenen E-Mail-Adresse handele.

Die Bundesregierung reagierte empört: „Die Aufdeckung dieser weiteren Schutzlücke zeigt, wie wenig Beachtung Facebook immer noch dem sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten schenkt“, teilte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) am Sonntag mit. Die Weitergabe persönlicher Daten sei offenbar keine Ausnahme, sondern Standard bei Facebook, kritisierte sie. Aus Sicht der Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) reiht sich der Regelverstoß ein in eine ganze Reihe fragwürdiger Praktiken. „Es ist geradezu grotesk, wenn ein Netzwerk, das sich sozial nennt, sein Profitstreben permanent über die Privatsphäre seiner Mitglieder stellt.“  Leutheusser-Schnarrenberger plädierte für schärfere Datenschutzregelungen: „Die Rechte der Einzelnen, in eine Verwendung ihrer Daten einzuwilligen, muss deutlicher ins Datenschutzrecht aufgenommen werden.“ Sie werbe auch beim zuständigen Innenminister Thomas de Maizière (CDU) darum, „entsprechende Regelungen zügig in Angriff zu nehmen“. sop/dpa

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