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Medien: "Bild"-Beschriftung: Entschuldigung akzeptiert

Der Streit zwischen Umweltminister Jürgen Trittin und der "Bild"-Zeitung um die falsche Beschriftung eines Demo-Fotos ist beigelegt. "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann entschuldigte sich am Freitag persönlich bei Trittin für den Fehler.

Der Streit zwischen Umweltminister Jürgen Trittin und der "Bild"-Zeitung um die falsche Beschriftung eines Demo-Fotos ist beigelegt. "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann entschuldigte sich am Freitag persönlich bei Trittin für den Fehler. Der Minister habe die Entschuldigung akzeptiert, erklärte ein Ministeriumssprecher. Von den angekündigten juristischen Schritten gegen die Zeitung werde Trittin nun absehen.

Bei der Presserats-Beschwerde wegen insgesamt vier falscher Behauptungen in Blättern des Springer-Verlags bleibe es allerdings, sagte Trittins Sprecher Michael Schroeren. Von der "Welt am Sonntag" verlange der Minister auch weiter eine Gegendarstellung wegen der Behauptung, Trittin habe als Student einen RCDS-Vertreter mit einem Mikrofonkabel gewürgt. Es sei "ein einmaliger Vorgang", dass ein Verlag in einer einzigen Woche zu einer einzigen Person vier widerrufsfähige Artikel vorgelegt habe, hatte der Minister gesagt. Der Presserat will sich voraussichtlich im April mit Trittins Beschwerden befassen.

In "Bild" war am Montag ein verschwommenes, beschnittenes Foto aus dem Jahr 1994 erschienen, das Trittin neben vermummten Demonstranten zeigt. Hinweise deuteten auf einen "Bolzenschneider" und einen "Schlagstock" hin. Tatsächlich handelte es sich um einen Handschuh und ein Seil.

Schroeren sagte, laut Diekmann sei bei der Veröffentlichung des Fotos ein Fehler passiert, aber nicht mit Absicht herbeigeführt worden. Der Minister halte diese Erklärung zwar für schwer nachvollziehbar, habe sie aber akzeptiert. Der Umweltminister hatte zuvor angekündigt, er werde juristische Maßnahmen gegen "Bild" prüfen. "Wir sind nicht bereit, das auf uns sitzen zu lassen", hatte er vor Journalisten gesagt.

Kai Diekmann betonte im Deutschlandradio Berlin, dass das Bild "von niemandem bewusst manipuliert oder verfälscht" worden sei. "Wenn ich von Manipulation rede, rede ich von Vorsatz. Und hier hat es keinen Vorsatz gegeben, sondern einen Fehler." Daraus seien mittlerweile "intern Konsequenzen" gezogen worden.

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