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Medien: Box-Übertragungen: Ring frei für das Erste

Soviel Zufriedenheit war selten: Die ARD kann künftig mit Sven Ottke einen Box-Weltmeister ins Bild setzen, RTL hatte acht sehr gute Box-Jahre und Promotor Wilfried Sauerland wieder einen Fernsehvertrag. Ottkes erfolgreiche Titelverteidigung lässt RTL vielleicht ein wenig grübeln, ob das Ende der Zusammenarbeit mit dem Sauerland-Stall zum 30.

Soviel Zufriedenheit war selten: Die ARD kann künftig mit Sven Ottke einen Box-Weltmeister ins Bild setzen, RTL hatte acht sehr gute Box-Jahre und Promotor Wilfried Sauerland wieder einen Fernsehvertrag. Ottkes erfolgreiche Titelverteidigung lässt RTL vielleicht ein wenig grübeln, ob das Ende der Zusammenarbeit mit dem Sauerland-Stall zum 30. September eine wirklich gute Idee war. Immerhin konnte die Übertragung aus Magdeburg am Sonnabend 4,85 Millionen Menschen anlocken, nach dem Fußball-WM-Qualifikationsspiel in der ARD (10,57 Millionen) und der Ziehung der Lottozahlen (4,92 Millionen/ebenfalls ARD) die drittbeste Quote des Abends.

Aber RTL hat sich entschieden, mit den Box-Übertragungen aufzuhören. "Wir blicken auf acht sehr erfolgreiche Jahre zurück, deren Höhepunkte fraglos die WM-Kämpfe von Henry Maske und Axel Schulz waren", sagte Informationsdirektor Hans Mahr am Sonntag. Die beiden Kämpfer hätten dem Privatsender 1996 mit über 20 Millionen Zuschauer die höchsten Einschaltquoten in der Sendergeschichte eingebracht. RTL hatte seine Übertragungen im Dezember 1992 mit dem EM-Schwergewichtskampf zwischen Axel Schulz und Henry Akinwande begonnen und in den folgenden Jahren Boxen wieder zu einer Zugnummer im Fernsehen gemacht. Mit der Rückkehr der Champions-League in diesem Herbst wolle sich RTL, so Hans Mahr, künftig auf die "Event-Sportarten" Fußball, Formel 1 und Skispringen konzentrieren. Weitere Gründe für den Box-Ausstieg dürften die mangelnden sportlichen Erfolge und das erlahmende Interesse der Werbewirtschaft sein. Mahr wünschte den "Boxern des Sauerland-Stalls - und natürlich auch Wilfried Sauerland selbst -, dass ihre harte Arbeit auch weiterhin von Erfolgen gekrönt wird".

Jetzt steigt die ARD in die Zusammenarbeit mit den Kölnern ein, laut Sauerland mit einem "ähnlich gut dotierten Vertrag wie mit RTL". Der ARD-Vertrag würde mehrere Jahre laufen. "Ähnlich gut dotiert" heißt in diesem Fall finanziell schlechter. Sauerland entdeckt andere positive Seiten. "Bei der ARD zeigen wir jetzt bis zu zehn Veranstaltungen im Jahr, bei RTL waren es fünf, sechs." Der Promotor wird weiteres Personal für die Box-Abende beim künftigen "Haussender" verpflichten müssen.

Der Einstieg der ARD ist noch nicht genau terminiert. Die Verhandlungen werden nach Sauerlands Angaben in den nächsten Tagen geführt. Von seinen Kämpfern steigt als nächster Ex-Weltmeister Markus Beyer im Oktober in den Boxring.

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