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Computer: PlayStation 3 ab November in Europa

Die PlayStation 3, die langerwartete Spielekonsole der nächsten Generation des Marktführers Sony, soll in Europa am 17. November in den Handel kommen. Zum Start sollen weltweit zwei Millionen Konsolen verfügbar sein.

Los Angeles/Berlin - Sie wird teurer sein als die Xbox 360 des größten Rivalen Microsoft, aber unter anderem über einen neuartigen Controller verfügen, mit dem man das Spielgeschehen auch durch Körperbewegungen steuern kann. Microsoft wird Schätzungen zufolge in dem Jahr bis zum Start der neuen PlayStation zehn Millionen Geräte der neuen Xbox verkauft haben.

Die PlayStation 3 werde es in zwei Ausführungen für rund 500 und 600 Dollar geben, teilte der japanische Elektronikkonzern am Montagabend (Ortszeit) in Los Angeles auf der Spielefachmesse Electronic Entertaiment Expo (E3) mit. Damit wäre die PlayStation 3 rund 100 Dollar teurer als die Xbox 360. Für Europa wollte Sony die in Medien genannten Preise von 500 und 600 Euro nicht bestätigen. Die Standardausführung hat eine 20-Gigabyte-Festplatte, das teurere Gerät fasst 60 Gigabyte. Beim Laufwerk setzt die PlayStation 3 auf das DVD- Nachfolgeformat Blu-ray. Vor allem wegen Abstimmungsproblemen mit dem Blu-ray-Konsortium um den Kopierschutz hatte Sony die Markteinführung um ein halbes Jahr verschieben müssen.

Mit dem Blu-ray-Laufwerk, dem Hochleistungschip Cell von IBM und dem neuen kabellosen Steuergerät, von denen bis zu sieben Stück an eine Konsole angeschlossen werden können, ist der im Vergleich zur Konkurrenz höhere Preis nach Meinung von Sony gerechtfertigt. «Die Kunden werden (die PS3) als wertvoll genug ansehen, so dass sie den Preis nicht als Barriere erkennen», zitierte das Branchenmagazin «c'net» Sony-Manager Jack Tretton. In der Herstellung soll das High- Tech-Spielzeug das Unternehmen mit 800 Dollar deutlich mehr kosten.

Der PS3-Controller verfügt über ein Gyroskop, das Bewegungen des Spielers in drei Richtungen in Spielbefehle umsetzt. Statt per Knopfdruck kann das Spielgeschehen somit über Körperbewegungen gesteuert werden - zum Beispiel bei einem Tennismatch mit einem simulierten Aufschlag. Vor wenigen Tagen hatte Konkurrent Nintendo für seine nächste Spielekonsole «Wii» (ehemals «Revolution») einen ähnlichen Controller angekündigt. Nach Sonys Vorführung auf der E3 sehe es allerdings nicht so aus, als ob der PS3-Controller die Präzision des Wii-Steuergeräts erreichen werde, bemängelte das Branchenmagazin «heise online».

Die PlayStation 3 soll zeitgleich mit Europa auch in den USA in die Läden kommen, in Japan bereits am 11. November. Bis Ende 2006 will Sony vier Millionen Geräte absetzen, bis Abschluss des Geschäftsjahres Ende März 2007 sechs Millionen. Damit peilt Sony einen deutlich höheres Tempo an als es bei der Xbox 360 der Fall war. Microsoft verfehlte wegen Lieferengpässen nach dem Start Ende November 2005 das Absatzziel von drei Millionen Geräten in drei Monaten um rund 500 000 Stück. Bis Ende Juni sollen wie geplant 4,5 bis 5,5 Millionen Xbox 360 verkauft werden.

Sony spielt den einjährigen Vorsprung Microsofts bei der neuen Konsolen-Generation herunter. «Auch wenn wir ein Jahr später dran sind, hat das keinen großen Einfluss», sagte Sony-Europa-Präsident Fujio Nishida am Dienstag in Berlin. Immer mehr junge Leute spielten mit den Geräten von zwei oder drei Herstellern.

Mit der PlayStation 2 hatte sich Sony nach Erhebungen von Merrill Lynch mit über 100 Millionen verkauften Geräten und einem Marktanteil von 64 Prozent als unbestrittener Marktführer etabliert. Microsoft kam demnach mit 16 Prozent Marktanteil auf Platz zwei, gefolgt von Nintendo mit 13 Prozent.

Die Entwicklung neuer Spielekonzepte wird in der Branche vermutlich ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein. Das Geschäft mit Konsolen-Spielen hatte sich zuletzt verlangsamt. Der weltgrößte Spielehersteller Electronic Arts befürchtet im laufenden Jahr sogar einen Umsatzrückgang um fünf Prozent. Ein Grund dafür sei, dass sich die großen Konsolen-Hersteller viel Zeit mit der neuen Geräte-Generation ließen. (tso/dpa)

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