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Medien: Das Nörgel-TV der ARD nervt

Herr Steingart, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert? Erst gewundert, dann geärgert habe ich mich über die ausführliche Berichterstattung der ARD in eigener Sache.

Herr Steingart, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?

Erst gewundert, dann geärgert habe ich mich über die ausführliche Berichterstattung der ARD in eigener Sache. Zum wiederholten Male thematisiert der Gebührensender in seinen Nachrichtensendungen die Unzufriedenheit mit den von Staatswegen ausgereichten Geldern. 6,5 Milliarden Euro haben ARD und ZDF zusammen, was ich ihnen nicht neide. Aber der Wunsch nach mehr passt nicht in die Zeit. Das dauernde NörgelTV in eigener Sache nervt. Warum reicht eine Erhöhung von monatlich 16,15 Euro auf 17,03 Euro pro Gebührenzahler nicht aus? Wie soll die Erneuerung des Landes gelingen, wenn die Reform der Sender sich schon so mühsam gestaltet?

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Die Befragung von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann durch Maybrit Illner war ein Fernseh-Höhepunkt der vergangenen Woche. Zu besichtigen war ein angespannter Banker und eine streitlustige Fernsehjournalistin. Bei der Gehaltsfrage, gleichermaßen bösartig wie mitfühlend gestellt, erhielt sie zu Recht den Szenenapplaus des Publikums: „10,1 Millionen Euro – wie legt man so was an?“ Kompliment!

Gabor Steingart

ist Leiter des

Hauptstadtbüros

„Der Spiegel“

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