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Der Ball ist ECKIG: Fußball oder Sex? Fußball!

Er bringt nicht nur die Menschen zusammen und den Wirten Geld ein - der Fußball zerstört auch das Sexualleben der Deutschen. 62 Prozent der Fußballfans ziehen den Ballsport dem Sex vor. Aber es ist nicht alles verloren.

Heute, um 20 Uhr 45, wird in Deutschland zweierlei zum Stillstand kommen: der Verkehr und der Geschlechtsverkehr. Dann wird im ZDF das EM-Eröffnungsspiel der Löw-Elf gegen Polen angepfiffen. 62 Prozent der deutschen Fußballfans haben in einer Studie des britischen Instituts Sirc bekannt, dass ihnen, vor die Alternative Sex oder Fußball gestellt, das Spiel mit dem Ball wichtiger sei. Bei den Niederländern sind es gar 64 Prozent, 67 Prozent bei den Norwegern, den Rekord halten die Spanier mit sagenhaften 72 Prozent. Europaweit sagen 60 Prozent der Fans, dass Fußball für sie „wie eine Religion“ sei. Will einer wirklich wissen, wie viele Männer ihre Partnerin derart anhimmeln? Natürlich ist diese Wahnsinnsfrage – „Schatz, tauschen wir jetzt Zärtlichkeiten oder schauen wir Fußball?“ – um 20 Uhr 45 erlaubt. Allein, um eine Beziehung einem harten Belastungstest zu unterziehen, anders, wenn sie scheitern soll.

Gibt es gar keine Lösung? Es gibt nicht eine, es gibt derer drei. Noch schnell einen Portugiesen anlachen, denn 83 Prozent der Südwesteuropäer bevorzugen selbst als Fußballfans den Sex. Wenn kein Portugiese oder Italiener (75 Prozent für Geschlechtsverkehr statt Fußball) zur Hand ist, muss Orangensaft auf den Couchtisch des Hauses. Darin stecken Pheromone, chemische Substanzen, die wie Sexual-Lockstoffe wirken können. Frisch gepresster Valensina als verkapptes Viagra, das ist total unverfänglich. Selbst Fernsehen ist eine Lösung. In der Halbzeitpause mal schnell rüber zu ProSieben schalten. Da läuft mit „So was wie Liebe“ ein Film wie „Harry & Sally“ – erst waren sie Freunde, aber dann.

Sollte die Halbzeitpause beim EM-Spiel mit der Werbepause beim Spielfilm zusammenfallen, sind die Strategien erschöpft. Nur der Fußball via Fernsehen kann es bringen. Deutschland schlägt Polen, und ein wunderbares Sommermärchen beginnt. Wie 2006, dem Jahr der Liebe in Deutschland. Joachim Huber

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