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DER BALL ist eckig: Rätseln mit Poschmann

Warum ZDF-Kommentator Wolf-Dieter Poschmann die Zuschauer während der Fußball-EM-Übertragung zum Googlen zwingt.

Auftaktpartien der jeweiligen EM- und WM-Gruppen können verdammt langweilig sein, man kennt das ja. Deshalb an dieser Stelle ein Lob an Wolf-Dieter Poschmann, ZDF. Doch, doch, so was gibt’s. Denn Poschmann überbrückte die, nun ja, eher biederen Phasen des Duells Ukraine – Schweden mit spannenden Rätseln. Angriff Schweden, einer der Spieler, erkennt Poschman, „setzt seinen Gluteus maximus ein“. Schon steht man da. Was, zum Teufel, ist ein Gluteus maximus? Und gibt’s auch einen minimus? Wie setzt man den dann ein? Poschmann lenkt vom müden Kick ab, zwingt zum Googeln und erspart einem einiges Ballgeschiebe. Antwort im Übrigen: größter Gesäßmuskel. Da schau her.

Zurück zum Spiel. Poschmann lässt nicht locker. Der ukrainische Torwart Pjatow baggert einen scharf geschossenen Ball gekonnt zur Seite. Dazu Poschmann, sinngemäß: Pjatow kann sofort in die Volleyball-Olympiamannschaft, die hat in London Medaillenchancen. Wieder ein Schwall von Fragen: Hat Pjatow überhaupt einen Pass für ein Volleyballteam? Welche Nationalmannschaft meint Poschmann? Die ukrainische ja wohl. Welche Medaille peilt die an? Gold? Doch nur Bronze? Und wie holt eine Mannschaft Edelmetall, die gar nicht für Olympia qualifiziert ist? Vermutlich verwirrte die Suche nach der Antwort Poschmann nun selber. Denn kurz darauf verkündet er, Ukraines Trainer Blochin habe keinen Blick für seinen ausgewechselten Torjäger Schewtschenko. „Blochin muss darauf achten, das Unentschieden über die Zeit zu bringen.“ Oben leuchtet der Zwischenstand: 2:1 für die Ukraine. Abpfiff, Blochin und Schewtschenko liegen sich in den Armen, jetzt ist die Lage entspannt. Blochin hat das 2:1-Unentschieden über die Zeit gebracht. Frank Bachner

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