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Medien: Die ARD-Doppellösung

Caren Miosga wird Nachfolgerin von Anne Will, und Frank Plasberg darf am Mittwochabend talken

„Wiedersehen!“ So werden wohl demnächst Millionen Zuschauer am Ende der „Tagesthemen“ in die Nacht verabschiedet. Mit diesen Worten beendet Caren Miosga, 37, jedenfalls das ARD-Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“. Ab Sommer wird Miosga Nachfolgerin von Anne Will bei Deutschlands populärstem Nachrichtenmagazin, beschlossen die Intendantinnen und Intendanten der neun ARD-Landesrundfunkanstalten auf ihrer Sitzung in Stuttgart. Am Ende war die Personalie keine ganz große Überraschung mehr, Medien berichteten am Montag von einer einzigen Kandidatin. Caren Miosga folgt auf Anne Will, die im September von Sabine Christiansen den Polit-Talk am Sonntagabend übernimmt. Überraschender die zweite Entscheidung der ARD-Intendanten: WDR-Talker Frank Plasberg bekommt im Ersten am Mittwoch um 21 Uhr 45 den Sendeplatz für seine bislang im Dritten laufende Show „Hart aber fair“.

Zunächst: Wieso Caren Miosga? Wieso nicht? Es ist kaum ein illustrer Name wie Sandra Maischberger oder Gabi Bauer; Miosga hat sich aber durch ihre unaufgeregten, leicht ironischen Moderationen von „Titel, Thesen, Temperamente“ einen Namen gemacht: ein „Lichtblick“ im Fernsehjahr 2006, mit einer Ausstrahlung von „Leben, Interesse und Natürlichkeit“, begeisterte sich neulich die „F.A.S.“. Geboren in Peine, studierte Miosga Geschichte und Slawistik in Hamburg. Neben dem Studium arbeitete sie als Reiseleiterin in Moskau und St. Petersburg und berichtete für den Hörfunk aus Russland. Bei öffentlich-rechtlichen und privaten Radio- und Fernsehsendern arbeitete sie als Reporterin, Redakteurin und Moderatorin. Seit 1999 moderiert Miosga im NDR-Fernsehen das „KulturJournal“. Ab März 2003 präsentierte sie das Medienmagazin „Zapp“. 2006 dann „Titel, Thesen, Temperamente“. Sie sei eine erfahrene und enorm vielseitige Journalistin, lobte NDR-Intendant Jobst Plog. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff sagte, die künftige „Tagesthemen“-Moderatorin Miosga habe „genau das Format, das wir uns für diesen prominenten Sendeplatz gewünscht haben“. Miosga wertete die Entscheidung als „großes Kompliment und tolle Herausforderung“.

Die ARD-Entscheidung über den Sendeplatz für Plasberg kam nach langem Tauziehen zustande. Die Intendanten hatten die Qual der Wahl: Fast jede Platzierung hatte schmerzliche Programmverschiebungen zur Folge. Zum Schluss waren die „Tagesthemen“ davon betroffen. Das WDR-Format „Hart aber fair“ soll mittwochs von 21 Uhr 45 bis 23 Uhr gezeigt werden. Die „Tagesthemen“ würden an dem Tag verschoben. Ein „Wiedersehen!“ von Caren Miosga gibt es dann um halb 12.

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