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Handys

© Doris Spiekermann-Klaas

Alleskönner-Handys: Warum auf das iPhone warten?

In den USA kommt jetzt das erste Apple-Handy auf den Markt, in Deutschland erst Ende des Jahres. Doch es gibt Alternativen.

Amerikas Technikfans werden am heutigen Freitag nicht zur Ruhe kommen: Zum Verkaufsstart von Apples erstem Handy iPhone in den USA sind lange Schlangen vor den Apple-Stores und AT&T-Telefonläden programmiert. In Deutschland kommt das iPhone jedoch erst Ende des Jahres auf den Markt. Wer nicht so lange warten will, findet aber bereits jetzt eine ganze Reihe von Mobiltelefonen, die so mit Multimedia-Funktionen und Anwendungen für das mobile Büro vollgestopft sind, dass sie durchaus eine gute Alternative zum iPhone sein können. Die interessantesten von den schon heute verfügbaren Typen haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt.

NOKIA N95: FÜR ALLE FÄLLE

Stellen Sie sich für Ihr Wunschhandy eine Funktion vor, und in fast allen Fällen heißt es beim N95 von Nokia: hat es. Fünf-Megapixel-Kamera, zweite Kamera für Videokonferenzen, komfortabler Musikplayer, Internet per Funk über das superschnelle UMTS, E-Mail mit PDF-, Word- und Powerpoint-Reader, vielfältige Organizerfunktionen und obendrauf noch ein vollwertiges Navigationsgerät. Langeweile kommt mit diesem Gerät ganz sicher nicht auf, denn per UMTS wird das N95 auch zum mobilen TV-Gerät. Sogar Größe und Gewicht stimmen bei diesem Gerät mit der nach zwei Seiten ausziehbaren Tastatur fürs Telefon und die Multimedia-Funktionen. Und tatsächlich: Man merkt dem N95 an, dass sich die Nokia-Entwickler einiges haben einfallen lassen. So gibt es zwei Menüs. Einmal das gewohnte ausführliche, daneben aber ein hübsch animiertes Schnellmenü, in dem die am häufigsten genutzten Funktionen ebenso hübsch animiert über den Bildschirm gleiten wie auf einem Apple-Notebook. Hübsch anzusehen ist auch, wie in der Galerie die Fotos beim Durchschauen munter ihre Plätze tauschen. Aber beim N95 gibt es neben viel Licht auch Schatten: Trotz hoher Auflösung fehlt es den Fotos an der letzten Brillanz. Nervig auch, dass MP3-Songs zuerst mittels der beigelegten Software in ein anderes Format konvertiert werden müssen. Und als Büroersatz ist es nur eingeschränkt nutzbar, weniger wegen der Software, die ist recht umfangreich, sondern mangels richtiger Tastatur oder Touchscreen. Auch der Akku, der bei intensivem Gebrauch am besten jeden Abend ans Netzgerät gehört, ist ein Handicap. Am guten Gesamteindruck ändert das jedoch nichts.

Das N95 kostet 300 Euro bei Abschluss eines „Vodafone KombiPaket Zuhause 240“-Tarifs für rund 50 Euro monatlich.

BLACKBERRY CURVE: MOBIL UND MEDIAL

Mit dem Blackberry Curve geht der kanadische Hersteller Research in Motion den Weg vom reinen Business-Handy zum Allround-Handy mit Multimedia-Funktion weiter – allerdings mit Einschränkungen. Unübertroffen wie bei jedem Blackberry ist auch beim Curve die E-Mail-Funktion. Da neue Mails automatisch ans Handy geschickt werden, entfällt das sonst übliche Abrufen und die damit verbundene Zeitverzögerung. Mit einem Blackberry geht keine Mail verloren, ob nun beruflich über einen Blackberry-Firmenserver oder mit dem normalen privaten E-Mail-Account. Diese so genannte Push-Mail-Funktion zeigt ihre Stärken bei allen Blackberry-Geräten durch das große Querformat-Display und die Mini-Tastatur mit deutscher Tastenbelegung. Allerdings müssen Menschen mit großen Daumen schon etwas genauer zielen, um Missgriffe auf der Tastatur zu vermeiden. Das neue Blackberry Curve geht jedoch über die ernsten Dinge des Lebens hinaus und ist gleichermaßen MP3-Player für maximal 600 Songs – mit entsprechender Micro-SD-Karte – und digitaler Fotoapparat. Allerdings erreicht die Qualität der Fotos trotz zwei Megapixel Auflösung und eingebautem Miniblitz nur Kompaktklassen-Niveau. Als Ersatz für eine echte Digitalkamera taugt es nicht, obwohl wichtige Momente damit durchaus dokumentiert werden können. Videos kann man mit dem Curve leider nicht aufnehmen. Vorbildlich ist dagegen der Navigationsroller in der Mitte des Geräts. Mittels einer kleinen Kugel gleitet der Benutzer mühelos durch die übersichtlichen Menüs und aktiviert durch einen leichten Druck auf die Kugel die jeweiligen Optionen. Zu den Dingen, die man beim Curve vermissen könnte gehört das schnelle UMTS. Der Aufbau der Internetseiten mittels GPRS macht nicht wirklich Spaß und ist eher dazu geeignet, sich auf die notwendigsten Internetsuchen zu beschränken. Unterm Strich ist das Curve-Handy der multimedialste Blackberry aller Zeiten, aber noch immer kein hundertprozentiges Multimedia-Handy. Dafür hält der Akku aber länger durch.

Bei T-Mobile kostet das Curve rund 70 Euro bei einem „Relax 100“-Vertrag für monatlich 28 Euro.

MDA VARIO II: MIT KOMFORT-TASTATUR

Das MDA Vario II von T-Mobile ist wie bei Smartphones üblich zwischen Taschencomputer und Handy angesiedelt. Sofort sticht das große Display ins Auge, Windows-Nutzer finden sich dank Windows Mobile sehr schnell zurecht. Die Bedienung des Touchscreens mit dem kleinen zusammenschiebbaren Stift ist sehr angenehm. Praktisch für den Einsatz des MDA Varios im Alltagseinsatz: Auch ohne Stift können Nummern und Kurzwahlbefehle per Fingerberührung eingegeben werden, da die Funktionselemente groß genug sind. Unpraktisch: In vielen anderen Menüs helfen die Finger nicht weiter, weil man sich besonders bei kleineren Feldern häufig vertippt. In diesen Fällen ist die herausklappbare Tastatur der große Vorteil des MDA Vario. Oder man nutzt die eigene Stimme zur Anwahl von Rufnummern. Auch Programme können per Sprachbefehl ausgeführt werden. Allerdings muss man deutlich sprechen, sonst erkennt das Gerät den Befehl nicht. Die Gesprächsqualität beim MDA Vario II ist gut, nur gelegentlich ist beim Telefonieren leichtes Rauschen zu hören. Das Akku hält durchschnittlich fünf Stunden. Mit dem integrierten Internet Explorer lässt es sich bequem im Netz surfen. Nervig: Jedes neue W-Lan-Funknetz in der Nähe wird unaufgefordert angezeigt. Das kann bei der Fahrt durch die Stadt dazu führen, dass ständig ein Popup aufblitzt. Den „Draht“ zu anderen Geräten stellt das Smartphone wahlweise per Infrarot, Bluetooth, USB oder W-Lan her. Der integrierte MSN Messenger hält bei Bedarf Kontakt zu anderen MSN-Mitgliedern. Mit einem MDA Vario II können Sie Office-Dateien wie Word, Excel und Powerpoint öffnen und auch bearbeiten. PDF-Dateien können allerdings nur gelesen und nicht bearbeitet werden. Die Verwaltung von Terminen, Aufgaben und Notizen ist leicht und übersichtlich.Das Gerät verfügt über zwei Kameras. Auf der Rückseite befindet sich eine Zwei-Megapixel-Kamera, mit der die besten Fotos unserer drei Testgeräte erzielt wurden. Auch Videoaufnahmen sind möglich. Die Kamera auf der Vorderseite filmt bei Videotelefonaten via UMTS. Auch für Musik ist beim WDA Vario II gesorgt. Fazit: Wer ein Gerät sucht, dass die Funktionen eines Mobiltelefons mit denen eines Computers vereint und zudem leicht zu bedienen ist, fährt mit dem MDA Vario II gut. Preiswert ist das allerdings nicht.

Das MDA Vario II kostet bei T-Mobile rund 250 Euro bei einem „Relax 100 XL“ Vertrag für 39 Euro monatlich.

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