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EEPC

© dpa

Cebit: Die Kleinen werden die Größten sein

Der "EeePC" kann sich vor Erfolg kaum retten. In Hannover zeigt Asus den Nachfolger - auch die Konkurrenten lassen sich bestaunen.

Kaum war er da, war er auch schon wieder weg: Die Rede ist vom „EeePC“ des taiwanesischen Computerhersteller Asus, jenem abgespeckten Kleinstcomputer zum Minipreis, der Ende Januar auf den Markt kam, aber fast sofort vergriffen war. Ein tragbarer Computer, so groß wie ein Din-A-5-Umschlag und weniger als ein Kilogramm schwer, ausgerüstet mit allen Funktionen für den modernen Internet-Nomaden, und das für unter 300 Euro – einzig die etwas zu kleine Tastatur nervte im Tagesspiegel-Test. Vom Erfolg des Preiswert-PCs haben sich inzwischen andere Hardware-Hersteller anstecken lassen, die mit vergleichbaren Computern zur Cebit gekommen sind – um da erneut auf Asus zu treffen.

IM DOPPELPACK: DER „EeePC“

Der „EeePC“ ist zurück. In Hannover ist er gleich zweimal zu sehen. Einmal präsentiert von Asus und Partner T-Mobile, der das Netbook (siehe Kasten) im Zusammenspiel mit seinem deutschlandweiten Hotspot-Netz anbieten will. Von Ende März an soll das 7-Zoll-Modell für 300 Euro inklusive 300 Freistunden in den 8000 Hotspots von T-Mobile verkauft werden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Gerät auch als UMTS-Tarifoption für Vertrags- und Prepaid-Kunden vermarktet werden. Zum „EeePC 701“ soll es dann ein schnelles UMTS-Modem als USB-Stick geben. Zudem präsentierte Asus in Hannover aber auch den Nachfolger des Erfolgsmodells. Mit größerem Display, das nun neun statt sieben Zoll misst, und deutlich mehr Speicherplatz ist der „EeePC 900“ für den Sommer angekündigt. Für knapp 400 Euro, also 100 Euro mehr als der „EeePC 701“, fasst der aus Flash-Bausteinen bestehende Festspeicher dann zwölf Gigabyte Daten. Zudem soll man beim 900er direkt die Wahl zwischen Linux und Windows XP haben. Während im Linux-Paket OpenOffice für die üblichen Schreib- und Organisationsarbeiten bereitsteht, wird das Microsoft-System um das Simple-Office-Paket Works ergänzt. Selbst Fernsehen ist mit dem Linux-„EeePC“ kein Problem: Cinergy hat einen DVB-T-Stick für 99 Euro angekündigt, mit dem man analoges oder digitales Fernsehen sowie UKW-Radio empfangen kann.

IMMER MIT WINDOWS: „EASYNOTE XS“

Ein sehr ähnliches Konzept steckt hinter dem „Easynote XS 20“von Packard Bell. Auch dieses Subnotebook glänzt durch Verzicht: Das Display hat ebenfalls nur eine Größe von sieben Zoll, statt Festspeicher werkelt im Easynote eine 30-Gigabyte-Festplatte, die genügend Platz für Windows XP und die benötigten Anwendungen lässt. Mittels Wireless LAN hält der Zwerg Kontakt zur Außenwelt. Steht einmal kein Hotspot zur Verfügung, kann man über die eingebaute Bluetooth-Verbindung und ein Handy ins Internet gelangen. Der Rechner wiegt 950 Gramm inklusive des Akkus, der bis zu 3,5 Stunden ohne Steckdose auskommt. Die größere Festplatte und die etwas schnellere, aber Windows-taugliche Hardware haben allerdings ihren Preis: Das „Easynote XS 20“ kostet im Internet bei den Versandhändlern Otto und Baur immerhin 699 Euro. Dafür kann an das Easynote auch ein externer Bildschirm angeschlossen werden, zudem ist ein 4-in-1-Kartenleser fest eingebaut.

FÜR PROFIS: DAS „S.BOOK 1“

Sieben Zoll ist auch beim „Belinea s.book 1“ das Parademaß für das Display. Den Raum daneben nutzt dieser Mobilcomputer auf pfiffige Weise, denn dort ist ein kleines Funktelefon integriert. Telefoniert wird mit dem Voice-over-IP-Dienst Skype, die Verbindung zwischen Handy und Notebook erfolgt über den Kurzstreckenfunk Bluetooth. Üppig ausgestattet ist das Belinea-Gerät auch bei den Speichern: Der Arbeitsspeicher des Rechners mit Windows XP Pro liegt bei einem Gigabyte, die Festplatte fasst 80 Gigabyte. Damit geht das „s.book“ schon fast über die Maße eines Zweitnotebooks hinaus, was auch für den Preis von immerhin 700 Euro gilt.

HERAUSFORDERER „GENIE PC“

Der „Genie PC“, den Grafikkartenhersteller GeCube in Hannover zeigte, ist zuerst einmal eine Kampfansage. Genau wie das Asus-Netbook läuft er mit Linux und auch das Display misst sieben Zoll. Gewicht und Größe und Akku-Reichweite liegen im vergleichbaren Bereich, WLan, Bluetooth und die anderen üblichen Anschlüsse inbegriffen. Interessanter sind somit zwei andere Dinge: zum einen sitzt die komplette Technik hinter dem Display. Zum Wiedergeben von Musik oder Videos kann die Tastatur abgenommen werden. Zum anderen will GeCube mit dem Preis punkten: Der soll bei 269 Euro liegen, wenn das Gerät laut Hersteller ab April weltweit zum Verkauft steht. Vorausgesetzt, die Ankündigungen werden umgesetzt, und das ist längst nicht bei allen Cebit-Exponaten der Fall.

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