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COMPUTER Frage: Das ß – möglich, aber nicht sinnvoll

Computer-Experte Lutz Treutler erklärt, wie das scharfe S in Mail- und Internet-Adressen funktioniert.

Seit kurzem sind Internet- und Mail-Adressen mit dem Buchstaben ß erlaubt. Wie wird sichergestellt, dass die neuen Adressen weltweit verstanden werden?

Das ß kann seit dem 16. November 2010 als zugelassenes Zeichen einer .de-Domain registriert werden. Bisher wurde ein ß automatisch in ss umgewandelt. Das scharfe S ist nun ein selbstständiges Zeichen: straße.de und strasse.de sind jetzt zwei unterschiedliche Domains. Für die Nutzung der Umlaute ä, ö und ü war das schon länger möglich. Ein englischer Freund wird dennoch Schwierigkeiten mit der Domain haben, weil er auf seiner Tastatur kein ß findet und in seinen Regionseinstellungen nicht den deutschen sondern einen englischen Zeichensatz geladen hat.

Wäre er gezwungen, ein ß zu schreiben, muss er einen Umweg gehen: Er drückt die Alt-Taste und gleichzeitig hintereinander die Ziffern 225 auf seinem Ziffernblock oder dem eingeschalteten Num-Tastenfeld. Lässt er die Alt-Taste los, steht ein ß auf dem Bildschirm. Den Alt-Code findet man unter www.alt-codes.net.

Die gängigen Internetprotokolle und Anwendungen unterstützen nur die Buchstaben A bis Z, die Zahlen 0 bis 9 und den Bindestrich (ASCII-Zeichensatz). Für die internationale Verwendung werden Sonderzeichendomains so umgewandelt, dass nur noch ASCII-Zeichen übrigbleiben. Aus müller.de wird xn--mller-kva.de. Nicht schön, aber ein Ausweg, wenn die Domain mueller.de belegt ist und Herr Müller doch international kommunizieren will. Die sogenannte IDN-Konvertierung kann unter www.bar.ch/idn-konverter.php ausprobiert werden. Lutz Treutler

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