zum Hauptinhalt

Neues Qualitäts-Ranking: Deutsche Nachrichtenportale: Tagesspiegel.de auf Platz vier

Im erstmals vorgelegten Qualitäts-Ranking für deutsche Nachrichtenportale erreicht Tagesspiegel.de Platz vier hinter Spiegel Online, Tagesschau.de und Welt Online.

Aktualität, Relevanz, Richtigkeit, Verständlichkeit, Vielfalt, Vollständigkeit und Unparteilichkeit – das sind die Kriterien, nach denen der Medienwissenschaftler Christian M. Wellbrock von der Universität Hamburg in einer groß angelegten Studie das „Qualitäts-Ranking deutscher Zeitungen“ erstellt hat - und dabei auch Online-Portale mit einbezog.

An der Befragung nahmen 56 Medienexperten teil, darunter Juroren von Medienpreisen, Wissenschaftler, leitende Redakteure und Leiter von Journalistenschulen. Sie bewerteten die journalistische Qualität von regionalen und überregionalen Zeitungen sowie von Internet-Nachrichtenportalen auf einer Skala von 1 (geringe journalistische Qualität) bis 10 (höchstmögliche journalistische Qualität).

Bei den Online-Portalen liegt Spiegel Online (8,45) vorn. Dahinter folgen Tagesschau.de (8,37) und Welt Online (8,25). Tagesspiegel.de (8,14) liegt auf Platz vier vor Zeit Online (8,03).

Bei den überregionalen Printtiteln allerdings landet die Zeit (8,38) auf Platz eins, knapp vor der Süddeutschen Zeitung (8,35) und der Frankfurter Allgemeinen (8,26). In der Kategorie "Regionalzeitungen" belegt der Tagesspiegel den Spitzenplatz. Er erreicht dort die Note 8,0 vor der Hannoverschen Allgemeinen (7,79) und der Neuen Osnabrücker Zeitung (7,67).

In der Studie wurden zudem die gedruckten Zeitungen in deutschen Metropolenregionen miteinander verglichen. In Berlin folgen hier auf den Tagesspiegel die Berliner Zeitung (7,26), die Taz (6,81), die Berliner Morgenpost (5,88), die BZ (5,0) sowie der Berliner Kurier (4,31) und das Neue Deutschland mit der Bewertung 3,79.

Während Qualitätsrankings dieser Art in der amerikanischen Publizistik nicht ungewöhnlich sind, stellt die Studie Wellbrock zufolge in Deutschland den ersten Versuch eines flächendeckenden Qualitätsvergleichs dar. Der Medienforscher sieht in den Qualitätsrankings eine Chance, den Wert journalistischer Qualität darstellen zu können. Dies sei nötig, da sich die Finanzierung dieser Qualität schwierig gestaltet, weil sie aufgrund von Informationsasymmetrien nur schwer erkennbar sei, wie Wellbrock im Begleitwort zur Studie in der Zeitschrift „MedienWirtschaft - Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie“ schreibt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false