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Gegen Hacker: Google verbündet sich mit Geheimdienst

Ausgespähte Mailkonten - eine solch imageschädigende Nachricht will Google offenbar nie wieder verkünden müssen. Deshalb will das Unternehmen sich besser gegen Hacker schützen. Ob der neue Sicherheitspartner bei den Google-Nutzern allerdings so gut ankommt, ist fraglich.

Hacker, die Mailkonten ausspähen - für ein Unternehmen wie Google, das sein Geld unter anderem mit werbefinanzierten Mailzugängen verdient, ist das ein wahrgewordener Alptraum. Und der soll sich so schnell nicht wiederholen. Deshalb holt sich der Internetkonzern im Kampf gegen mutmaßliche chinesische Hacker Unterstützung bei der US-Lauschbehörde NSA.

Die National Security Agency (NSA) soll dem Internetkonzern helfen, die jüngsten Hackerangriffe auf seine Netzwerke aufzuklären, wie die "Washington Post" berichtet. Zugleich wollten beide eine Strategie erarbeiten, um weitere Attacken aus China zu verhindern. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf Insider.

Angeblich kein Zugriff auf sensible Daten

Wie die Zeitung weiter schreibt, wird die NSA keinen Einblick in die Mails oder Suchen der Google-Kunden erhalten. Weder die NSA noch Google wollten den Bericht bestätigen.

Google soll bereits kurz nach dem Angriff auf seine Mailkonten auf den Nachrichtendienst zugegangen sein. Die Verhandlungen hätten sich jedoch in die Länge gezogen, weil wichtige Datenschutzfragen zu klären gewesen seien.

NSA genießt zweifelhaften Ruf

Mitte Januar hatte Google darüber informiert, dass es einen groß angelegten Hackerangriff auf seinen Maildienst Google-Mail gegeben habe. Betroffen waren unter anderem Konten chinesischer Menschenrechtler und zahlreiche US-Großunternehmen wie Dow Chemical und Adobe. Google vermutet, dass die Angreifer, die eine Sicherheitslücke im Microsoft Internet Explorer nutzten, im Auftrag chinesischer Behörden handelten. China wies die Vorwürfe scharf zurück.

Die NSA gilt als größter Spionagedienst der USA. Mit modernster Technik kann sie fast überall mithören und mitlesen. Wegen ihrer Praktiken steht der Dienst immer wieder in der Kritik.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatte der damalige US-Präsident George W. Buch ein umstrittenes Abhörprogramm eingeführt. Behörden konnten dadurch ohne richterliche Genehmigung internationale Telefongespräche von US-Bürgern mithören und E-Mails abfangen - mit Unterstützung der NSA. Der Kongress erließ daraufhin im Juli 2008 ein neues Gesetz, das die Befugnisse der NSA regelt. Bis zu 120.000 Soldaten und Zivilisten sollen weltweit für die NSA arbeiten. (sf/dpa)

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