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Internetpanne: Keine Mails am Vatertag

Bereits am Mittwoch konnten viele Internet-Adressen mit de-Endung nicht erreicht werden. Am Donnerstag setzten sich die Probleme fort.

Wegen technischer Pannen konnten am Mittwoch zeitweilig viele Internetadressen mit der Endung „.de“ nicht aufgerufen werden. Das Problem trat bei der zentralen Registrierungsstelle Denic auf, die die mehr als 13 Millionen de.-Adressen verwaltet. Am Donnerstag konnten zwischen neun und elf Uhr erneut viele Internetnutzer nicht auf die Dienste in den 1&1-Rechenzentren zugreifen. Hier war vor allem das Abrufen und Versenden von E-Mails teilweise nicht möglich.

Die Registrierungsstelle setzte nach Bekanntwerden der Störung nach eigenen Angaben „unmittelbar ein Notfallteam“ ein, das den Fehler „lokalisiert“ und dann bearbeitet habe. Allerdings räumte Denic ein, dass es auch danach weitere Probleme gegeben habe. „Wir bedauern diesen Vorfall. Der Fehler ist identifiziert und das Problem behoben“, sagte die Registrierungsstelle dem Tagesspiegel.

Offenbar trat die Panne nach dem Einspielen eines fehlerhaften Updates auf. „Alle zwei Stunden aktualisieren wir unsere Server, damit neu vergebene .de-Domains verfügbar sind“, erläuterte eine Denic-Sprecherin. Zur Behebung des Problems wurde danach die letzte Version vor dem Update zurückgespielt. Vermutungen, es könne sich um einen Hackerangriff gehandelt haben, wurden von Denic ausgeschlossen. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigte die Panne, nannte aber ebenfalls keine weiteren Details.

Die Panne lag offenbar an einem Fehler im Domainnamen-System (DNS), das als Telefonbuch des Internets gilt. Es übersetzt Domainnamen wie bundestag.de in eine für den Computer lesbare Adresse, in diesem Fall 217.79.215.140. Die DNS-Server haben offenbar Anfragen von Nutzern gar nicht oder falsch beantwortet, wie Johannes Endres von der Computer-Zeitschrift „c't“ erklärte. Damit war es nicht möglich, die Websites zu erreichen.

Die Panne hat auch den E-Mail-Verkehr beeinträchtigt. Der Internet-Dienstleister 1&1, der auch Web.de und GMX betreibt, bestätigte eine Störung bei ein- und ausgehenden E-Mails. Diese hätten den Speicher zunächst nicht verlassen, seien aber danach verschickt worden. „Ein Datenverlust ist definitiv ausgeschlossen“, erklärte ein Sprecher. Auch die Telekom bestätigte, dass es Probleme gab, nannte aber keine weiteren Details. Experte Endres hält es allerdings für möglich, „dass E-Mails ohne Fehlermeldung verloren gegangen sind“. (mit dpa)

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