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"Liga Total": Sessel-Könige

Bundesliga und Kerner: Die Telekom nimmt mit dem Internetfernsehen einen neuen Anlauf.

Neuer Versuch der Deutschen Telekom in Sachen Internetfernsehen (IPTV) – und das ziemlich selbstbewusst. Mit einem Seitenhieb auf Franz Beckenbauer hat hat der neue Bundesliga-Sender „Liga Total“ das spannende Fußball-Duell zwischen der Telekom und Sky (ehemals Premiere) im Bezahlfernsehen eröffnet. „Bei uns gibt es keinen Kaiser oder König. Bei uns ist der Zuschauer Kaiser und König. Er allein kann bestimmen, was er wann und wie oft sieht. Wir bieten aktives Fernsehen, bei dem sich der Zuschauer nicht mehr im Sessel zurücklehnt“, erläuterte Redaktionsleiter Harald Schult die Strategie des neuen Bundesliga- Senders bei einer Präsentation in München. Die Veranstalter Telekom/Constantin Sport Medien übertragen in der neuen Saison via IPTV ebenso wie der zum Murdoch-Konzern gehörige Pay TV-Anbieter Sky alle 612 Spiele der Bundesliga und 2. Liga live.

Für Sky ist weiterhin „Kaiser“ Beckenbauer als Experte tätig, „Liga Total“ will auf dem Pay-TV-Markt mit dem bisherigen ZDF-Mann Kerner als Aushängeschild, anderen bekannten Moderatoren und einem umfangreichen technischen Paket punkten. Neben Kerner werden vom 7. August an Oliver Welke, Matthias Opdenhövel, Klaus Gronewald und Frank Buschmann die Bundesliga-Sendungen moderieren. Pro Wochenende sind mehr als 20 Stunden Fußball zu sehen. Alle Erstliga-Partien werden in HD übertragen, die Spiele können live oder zeitversetzt verfolgt werden. Die Telekom präsentierte die Crew um Kerner am Mittwochabend in Ismaning. Der neue Live-Sender verspricht „große Bilder und große Show“, betonte Redaktionsleiter Schult und will mit einem interaktiven Konzept Sky den Rang ablaufen. Dem Zuschauer stehen nach dem Schlusspfiff alle Highlights in einem Archiv zur Verfügung. Mit einem UMTS-fähigen Handy können die Fans alle Partien unterwegs live verfolgen. Wie viele Zuschauer das neue Angebot haben soll, das inklusive Entertain-Anschluss (Festnetz und Internet) 59,90 Euro im Monat kostet, sagte der Sender nicht. Sky bietet Neukunden das billigste Liga-Paket für monatlich 32,90 Euro an.

Die Premiere-Aktionäre haben indes auf der Hauptversammlung des Unternehmens in München der Umbenennung in Sky Deutschland zugestimmt. „Nach dem Start umfangreicher Maßnahmen in den Bereichen Programm, Vertrieb, Marketing und Kundenservice erwarten wir ab dem laufenden Quartal einen Anstieg der Abonnentenzahlen“, sagte Sky-Chef Mark Williams. Zuletzt hatte Sky rund 2,4 Millionen Kunden. Um die Gewinnschwelle zu erreichen, sind aber drei bis 3,4 Millionen nötig. Williams will den Sender bis 2011 in die schwarzen Zahlen führen. Markus Ehrenberg

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