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Lange hatte der Internet Explorer des Browser-Markt dominiert, doch inzwischen haben dem Programm Alternativ-Browser wie insbesondere Firefox den Rang abgelaufen.

© pa/gms

Microsoft verabschiedet sich von Webbrowser: Goodbye, Internet Explorer

Mit Windows 10 endet die Ära des Internet Explorers. Doch der Nachfolger stellt Microsoft vor ein großes Problem: Noch gibt es nur einen Projektnamen.

Ist der Ruf erst ruiniert... Spätestens, nachdem Microsoft beim Internet Explorer 6 vor der Nutzung seines eigenen Webbrowsers warnen musste, war das Image dieses Windows-Programms nachhaltig geschädigt. Im neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 10, das nach den jüngsten Äußerungen von Terry Myerson noch im Sommer auf den Markt kommen soll, wird es den Internet Explorer nur noch in den für Firmenkunden gedachten Versionen unter diesem Namen geben. An die Stelle des Internet Explorers tritt mit Windows 10 ein neuer Browser, der bislang den Codenamen Spartan trägt. Der endgültige Name muss noch gefunden werden, sagte Microsofts Marketingchef Chris Capossela einem Bericht der Webseite "The Verge" zufolge am Dienstag auf der Convergence-Konferenz.

Noch wird ein endgültiger Name für Project Spartan gesucht

Der Spartan-Browser soll Capossela zufolge in Windows 10 der bevorzugte Zugang zum Internet sein. Es sei Microsoft nicht gelungen, das Negativ-Image des Internet Explorers abzuschütteln. Die entsprechenden Werbe-Kampagnen blieben erfolglos. Die Suche nach dem endgültigen Namen für den neuen Browser Project Spartan wird derzeit mit Hilfe der Marktforschung betrieben. Noch gibt es keinen Zeitpunkt, wann der Name bekannt gegeben werden soll. Nach Meinung von Microsoft eigener Marktforschung soll der Name so weit entfernt vom Internet Explorer wie möglich sein.

Ein eigenes Bild kann man sich von Spartan derzeit noch nicht machen. Zwar hat Microsoft eine Vor-Version von Windows 10 zum Testen bereitgestellt, doch der neue Browser ist darin noch nicht enthalten. Inzwischen kursiert im Internet jedoch eine inoffizielle Windows-10-Version, die weiter fortgeschritten ist. Darin soll unter anderem zu sehen sein, wie der Spartan-Browser mit dem Windows-Assistenzsystem Cortana zusammenarbeitet. Der Assistent analysiert dabei das Nutzerverhalten, um zum Beispiel beim Besuch einer Firmenwebseite interessante Zusatzinformationen wie Anschrift, Telefonnummer und Öffnungszeiten bereitzustellen, schreibt die Windows-Community "WinBeta", die ein Exemplar der geleakten Windows-10-Version ausprobiert hat.

Lange Zeit hatte der Internet Explorer den Markt für Webbrowser dominiert. Die erste Version des Programms kam 1995 heraus. Weil Bill Gates zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht von dem langfristigen Erfolg des Internets überzeugt war, musste Windows 95 nachträglich um die nötigen Internet-Funktionen erweitert werden. In den Anfangsjahren konkurrierte der Internet Explorer vor allem mit dem von Marc Andreessen entwickelten Programm Netscape Navigator, dem ersten kommerziellen Webbrowser für den Massenmarkt. In den 1990er Jahren war Microsoft vorgeworfen worden, seine Marktmacht missbraucht zu haben, um sich Vorteile im so genannten Browserkrieg gegen Netscape zu verschaffen. Zudem hat der Internet Explorer nach Meinung von Experten die Entwicklung neuer Techniken im Internet verhindert, hinzu kamen einige gravierende Sicherheitslücken. Die Dominanz des Internet Explorers endete mit dem Aufkommen von Alternativ-Browsern wie Firefox und Chrome. Inzwischen liegt der Internet Explorer in Deutschland abgeschlagen auf Platz 4. Die Webseite "Browser-Statistik.de" kommt derzeit auf folgende Marktverteilung: Auf Platz eins liegt der Firefox-Browser mit 29 Prozent, es folgen Chrome (24,9 Prozent), Safari (24,5 Prozent), der Internet Explorer (11,2 Prozent) und Opera (1,6 Prozent).

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