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Multimedia im Internet: Alles legal, vieles gratis

Ob Musik, Videos oder Spiele: zu den kostenpflichtigen Onlineshops gibt es einige unentgeltliche Alternativen. So kommen die Songs und Bewegtbilder zum iPod oder Handy.

Der richtige Weihnachtsstress beginnt mitunter erst nach den Feiertagen, wenn die MP3-Player, Handys und iPods unter dem Weihnachtsbaum weggeräumt sind. Dann wälzen die neuen Besitzer mehr oder minder umfangreiche Gebrauchsanleitungen – und fragen sich, womit sie die Speicher ihrer neuen Geräte füttern sollen. Ein Musikhandy ohne Musik, ein Video-iPod ohne Video – das wäre witzlos. Die Suche beginnt im Internet.

AUS DEM SHOP ODER VON CD

Das neueste Album von Bob Dylan, der letzte Song von Madonna: Im weltweiten Datennetz gibt es vielzählige Seiten, die Musik vertreiben. Verbreitet sind Dienste wie Napster (www.napster.de) oder Musicload (www.musicload.de), iPod- Nutzer werden zielsicher zum iTunes- Store von Apple (www.itunes.de) geführt. Zumeist müssen die Nutzer eine Software auf ihren Computer laden und installieren. In der Online-Datenbank wählen sie dann Musikstücke aus, spielen sie auf die Festplatte und von dort per Kabel auf den MP3-Spieler. Mit Programmen wie iTunes lassen sich aber auch vorhandene CDs in den Computer importieren, um sie dann im richtigen Format auf den MP3-Player zu schicken.

WAS KOSTET DER SPASS?

Bis zur Installation der Software fallen keine Kosten an. Zahlen muss erst, wer Musik hören und speichern will. Pro Album berechnen iTunes, Napster und Musicload meist um die zehn Euro. Einzelne Songs kosten bei Napster 0,99 Euro, Musicload ist mit 1,29 Euro etwas teurer. Abgerechnet wird über Kreditkarte, Bankeinzug oder Online-Bezahlsysteme wie Paypal. Bei Musicload lassen sich die Kosten auch über die Telekom-Rechnung begleichen. Napster und Musicload werben außerdem mit sogenannten Flatrates. Das bedeutet: Für einen festen Monatsbeitrag können Nutzer auf über fünf Millionen Songs zugreifen. Napster bietet eine Flatrate ab 9,95 Euro pro Monat, Musicload sogar ab 8,95 Euro. Doch Vorsicht: In beiden Fällen lässt sich die Musik nur am PC hören. Die Lösung: Napster bietet eine Musik-Flatrate „to go“. Wer fünf Euro auf den einfachen Monatsbetrag drauflegt, kann die Songs auf bis zu drei tragbare kompatible Player spielen.

WER VERTRÄGT SICH MIT WEM?

Geräte und Musikdienste sind mitunter eng aneinandergebunden. So hat Napster Partnerschaften mit Firmen wie Creative, Motorola, Palm oder Sandisk geschlossen. Nur auf deren MP3-Playern und elektronischen Organizern lassen sich die Musikdateien aus dem günstigen Flaterate-Tarif speichern. Wer Geräte anderer Hersteller hat, muss weiterhin pro Song und Album zahlen. Viele Hersteller vertreiben Geräte und Musikdienste überdies nur im Kombipaket. Das gilt auch für Branchenprimus Apple. Sein portabler Medienspieler iPod ist an die Software iTunes gekoppelt. Die Preise für Alben und Songs sind mit dem Konkurrenten Napster vergleichbar – nur Flatrates gibt es nicht. Dafür exklusive Inhalte: Dave Gahan, Frontmann von Depeche Mode, wählte zuletzt im Rahmen der iTunes-Session „Live from Soho“ sieben Titel aus, die er ausschließlich online vertreibt.

NOKIA BALD MIT EIGENEM SHOP

Viele Mobiltelefone verfügen inzwischen über Speicherplatz für Musik. Die Handyindustrie rüstet entsprechend nach: Im neuen Jahr eröffnet Nokia seinen eigenen Music Store der Teil des Ovi-Portals von Nokia ist (http://musicstore.nokia.com). Wie bei Napster wird es zudem mit Nokia "Comes With Music" eine Flatrate geben: "Im zweiten Halbjahr 2008 bekommen Nokia-Kunden zum Handy ein Jahr lang Musik gratis", sagt Firmensprecherin Kristina Bohlmann. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn kostenlos stehen derzeit nur Alben und Songs vom Label Universal zum Download bereit. Und: Während der Aktion werden nur Nokia-Telefone unterstützt.

MUSIK, VIDEOS UND MEHR

Neben Musik werden Videos immer beliebter. Die lassen sich auf den meisten iPod-Modellen abspielen. Die Apple-Software iTunes bietet deshalb auch zehntausende Musikvideos und Video-Podcasts. Letztere funktionieren wie Fernsehsendungen im Internet. Sie lassen sich auf tragbaren Geräten speichern und abspielen, unabhängig von Sendezeiten. Mobile Radiosendungen sind ebenfalls beliebt: 100 000 Audio-Podcasts bietet iTunes an. Auch Hörbücher von Autoren wie Stephen Hawking, Dieter Hildebrandt und Günter Wallraff lassen sich aus dem Internet herunterladen (siehe Infokasten). Speziell für den iPod wurden Spiele konzipiert, die sich über das berührungsempfindliche Clickwheel steuern lassen. Der Preis: Musikvideos kosten bei iTunes 2,49 Euro, Hörbücher ab 3,95 Euro. Spiele werden für 4,99 Euro angeboten. Musicload bewegt sich im ähnlichen Preissegment.

WO FINDE ICH GRATISANGEBOTE?

Audio- und Video-Podcasts sind grundsätzlich kostenlos. „Ich habe erst zweimal private Angebote entdeckt, die kostenpflichtig sind“, sagt Fabio Bacigalupo, Betreiber des Online-Portals www.podcast.de. Auf seiner Internetseite sind über 400 000 Hörbeiträge und Videos aus 5500 Quellen verzeichnet – alle gratis. Beliebt sind zum Beispiel die Podcasts des Westdeutschen Rundfunks: Mitschnitte von „Quarks & Co“ und „Wissen mach Ah!“. Oder die Audioausgabe der Comedysendung „Dittsche“. Wer ein iPod touch oder ein iPhone besitzt, hat beste Karten für kostenlose Mobilunterhaltung: Die handtellergroßen Minicomputer können sich per W-Lan ins Internet einwählen. Der Zugang zu Youtube ist dabei schon vorinstalliert. Es fallen nur Verbindungskosten an.

Philipp Eins

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