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Doku-Soap: RTL „entsetzt“ Kinderschützer

Nach der „Super Nanny“ plant RTL ein weiteres pädagogisches Programm – zum Ensetzen des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB).

Nach der „Super Nanny“ plant RTL ein weiteres pädagogisches Programm – zum Ensetzen des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). Denn für die achteilige Doku-Soap „Erwachsen auf Probe“, die am 3. Juni starten soll, werden Säuglinge und Kleinkinder von ihren Eltern getrennt und für die Dauer von rund vier Tagen in die Obhut von Teenagern gegeben, die „auf Probe“ den Umgang mit Babys lernen wollen.

„Diese Sendung setzt die Kinder einem hohen Risiko aus, ist somit Kindeswohlgefährdung und nicht hinnehmbar“, sagte Paula Honkanen-Schoberth, Bundesgeschäftsführerin des Kinderschutzbundes. Kinder im Alter von neun bis 14 Monaten seien in einer hochsensiblen Phase, würden entwicklungsbedingt mit Angst und Abwehr auf fremde Personen reagieren. RTL nehme „die Entstehung einer Bindungsstörung bei den Kindern billigend in Kauf“, sagte Honkanen-Schoberth.

RTL wehrt die Vorwürfe als „pauschale Verurteilung“ ab. „Erwachsen auf Probe“ ist nach Angaben des Senders von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) geprüft worden, die dem Format eine „positive pädagogische Absicht“ attestiere. Die Eltern, die ihre Kinder abgeben, könnten den Umgang der Teenager mit ihrem Nachwuchs in den kameraüberwachten Räumen rund um die Uhr beobachten, aber auch jederzeit abbrechen. Fachleute wie eine Kinderpsychologin, eine Kinderkrankenschwester und eine Erzieherin könnten eingeschaltet werden. Der Kinderschutzbund forderte RTL dennoch auf, die Serie nicht auszustrahlen und „keine weiteren, die Entwicklung der Kinder gefährdenden, gleichgearteten Sendungen mehr zu produzieren“. dpa/sop

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