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Ende einer Affäre: Doch kein Mobbing

ARD und Generalsekretärin Verena Wiedemann einigen sich auf einen Vergleich. Über die Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.

Die ARD und ihre bisherige Generalsekretärin Verena Wiedemann haben sich im Mobbing-Streit geeinigt. Beide Seiten schlossen einen Vergleich, wie das Berliner Landesarbeitsgericht am Dienstag bestätigte. Die Frist für einen Widerruf läuft bis zum 12. Oktober, beide Parteien haben Stillschweigen vereinbart. Wiedemann hatte den Intendanten Mobbing vorgeworfen und sie auf Schmerzensgeld und Schadensersatz verklagt. Die ARD hatte die Vorwürfe bestritten.

ARD-Sprecher Stefan Wirtz sagte, das Generalsekretariat solle neu besetzt werden. Die Position war 2006 unter Leitung von Wiedemann in Berlin als Interessensvertretung der ARD in der Hauptstadt eingerichtet worden. Zuvor hatte Wiedemann die ARD bei der EU in Brüssel vertreten.

Generalsekretärin Wiedemann hatte im Frühjahr vor dem Arbeitsgericht Klage wegen Mobbing durch die Intendanten der ARD erhoben. Sie forderte Schadensersatz und Schmerzensgeld. Die Juristin war seit dem vergangenen Dezember krankgeschrieben. Ihr Anwalt hatte dem Senderverbund vorgeworfen, er wolle das Generalsekretariat abschaffen. Eine Verlängerung ihres Vertrags mit der ARD hatte Wiedemann abgelehnt.

Sie hatte das neu geschaffene Amt der Generalsekretärin im Sommer 2006 angetreten. Zuvor war sie Leiterin des ARD-Verbindungsbüros in Brüssel. Zur Aufgabenbeschreibung gehörten die strategische Positionierung der ARD, die Interessenvertretung nach außen und die Öffentlichkeitsarbeit. Laut Medienberichten war offenbar beiden Seiten daran gelegen, die spektakuläre Auseinandersetzung beizulegen, die viel Aufmerksamkeit erregt hatte, sowie Verwunderung darüber, wie es unter Führungskräften des öffentlich-rechtlichen Rundfunks so weit kommen konnte. Die Nachfolgefrage gilt als schwierig. Die Attraktivität des Jobs liegt nach dem Streit und den Ursachen dafür nahe dem Nullpunkt. meh/jbh

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